München-Germering: Psychisch auffälliger Mann erstattet Selbstanzeige

Germering - Der mutmaßliche Mörder gibt sich von alleine zu erkennen: Ein 63-Jähriger hat am Mittwochabend die Polizei gerufen und Selbstanzeige wegen Mordes erstattet. Gegen 20 Uhr wählt er den Notruf und teilt den Beamten mit, er habe seine Nachbarin erschlagen.
Die Polizeistreife fährt zu dem Mehrfamilienhaus in Germering, dort erwartet der Mann sie bereits in der Landsberger Straße. Ohne jeden Widerstand lässt er sich festnehmen. In einer benachbarten Wohnung finden die Polizisten das Opfer: Eine 77-Jährige liegt leblos im Eingangsbereich ihrer Wohnung.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt, weist der Leichnam zahlreiche Verletzungen auf, "die auf stumpfe und spitze Gewalteinwirkung hindeuten." Die Staatsanwaltschaft München II ordnet sofort eine Obduktion der Leiche an. Es stellt sich heraus, dass die Frau mit einem Beil erschlagen wurde.
Mord in Germering: Motiv des Täters völlig unklar
Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen übernommen. Noch ist unklar, warum der Mann, von Beruf Landschaftsgärtner, seine Nachbarin getötet haben könnte. Wie die Polizei der AZ mitteilte, bestand keine Beziehung zwischen den beiden, die über ein normales nachbarschaftliches Verhältnis hinausging.
Andere Anwohner beschreiben die Rentnerin als streitsüchtig. Vor der Tat soll es laut Polizei aber keinen Streit zwischen ihr und dem 63-Jährigen gegeben haben.
Der Mann habe verwirrt gewirkt, so die Polizei. Offenbar ist er psychisch krank – befand sich bereits in Behandlung. Vor Jahren war er wegen eines versuchten Raubs aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Unterbringungsbefehl. Der Tatverdächtige ist jetzt in die psychiatrische Klinik nach Haar gebracht worden.