Landesgartenschau in Kirchheim: Eine Gemeinde wächst zusammen

Kirchheim wird die Landesgartenschau austragen. Das Event im Jahr 2024 verändert den Ort schon jetzt - und wird ihm langfristig ein neues Zentrum mit viel Grün bescheren.
von  Gaby Mühlthaler
Das neue Quartier, das durch die Landesgartenschau entsteht, soll viel Grün- und Erholungsfläche bieten - und spannende Architektur.
Das neue Quartier, das durch die Landesgartenschau entsteht, soll viel Grün- und Erholungsfläche bieten - und spannende Architektur. © Bloomimages Berlin

Kirchheim - Neue Grünflächen und zwei Ortsteile, die zusammenwachsen: Die Landesgartenschau, die 2024 in der Nähe des einstigen Buga-Geländes eröffnet wird, wird die Gemeinde Kirchheim nachhaltig verändern. Schon jetzt wird fleißig dafür gewerkelt.

Kirchheim, Hausen und Heimstetten hießen die drei Weiler, die nun die Gemeinde Kirchheim bilden und deren Siedlungsgeschichte bis in die Bajuwarenzeit zurückreicht. Zwar ist das mehr als 1.000 Jahre her, doch zwischen Kirchheim und Heimstetten klafft noch immer eine Lücke.

Grünfläche mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten

Mit der Gartenschau 2024 wird sich diese zur, so hoffen es die Planer, lebenswerten und verbindenden Ortsmitte mausern. Grundlage dafür bilden der Ortsentwicklungsplan 2030 und die Gartenschau. Dank Kirchheim 2030 entstehen öffentliche Gebäude wie Gymnasium, Rathaus, Bücherei und Bürgersaal sowie Mehr- und Einfamilienhäuser. Die Gartenschau wiederum sorgt für eine nachhaltige Grünfläche mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.

Mit großem Gerät wird ein Naturpark angelegt.
Mit großem Gerät wird ein Naturpark angelegt. © ho

Ihre erfolgreiche Bewerbung für die Gartenschau hatte die Gemeinde Kirchheim aus Wünschen und Anregungen der Bewohner erarbeitet. Damit kann Kirchheim sein Ziel für ein Zusammenwachen der beiden Ortsteile, sechs Jahre früher als ursprünglich gedacht, verwirklichen. 22 Landschaftsplaner bewarben sich auf die Ausschreibung für die Gartenschau, den Zuschlag erhielt das Berliner Büro Sinai-Architekten für sein Konzept "Sphären-Garten".

In der Gemeinde wollte man etwas schaffen, das ihr auch dauerhaft nutzt - und so wurde auf diesen Aspekt bei der Bewertung der Bewerberideen besonderen Wert gelegt. Sinai-Architekten überzeugten mit ihrem Plan, bestehende und neue Strukturen ebenso zusammenzuführen, wie Landschaft, Bebauung, Natur und Mensch.

Fünf unterschiedliche Lebensbereiche werden den künftigen Ortspark, "einen Park der sinnlichen Kontraste", so die Architekten, prägen. Seine fünf Sphären "Wasser-Wald-Wiese-Wildnis-Garten" verbindet eine "verzogene Erschließungs-Acht".

See vor Rathaus-Neubau bildet Mittelpunkt

Im Mittelpunkt: der See vor dem Rathaus-Neubau mit abwechslungsreichen Uferbereichen und Schilf-Inseln. Die Architektur von Gymnasium und Rathaus soll besonders sein und die Gebäude ein Ensemble im Zentrum des Ortsparks bilden.

Die Gemeinde hat schon mit der Baumpflanzung begonnen.
Die Gemeinde hat schon mit der Baumpflanzung begonnen. © ho

Der vorhandene Baumbestand, ergänzt durch Neupflanzungen, soll ebenso Teil der "Sphäre Wald" werden wie eine große Wiese. Im Süden des Parks wird die Mitte von einem offenen Wiesenbereich dominiert, im Pavillon mit Feuerstelle vor dem künftigen Wohnheim sollen sich Jung und Alt begegnen.

In der "Wildnis-Sphäre" wird es naturnahe Gehölzlichtungen, Ruhepunkte und eine Aussichtskanzel zu Staatsstraße hin geben. Die "Sphäre Garten" mit Obstbäumen, Sträuchern und Stauden lädt Mensch und Insekt an die Martin-Luther-Straße mit ihren Bürgergärten ein.

Der Spatenstich für den Ortspark ist im Herbst 2021 geplant, die Eröffnung der Gartenschau 2024. Das Bauvolumen für die zehn Hektar große Fläche liegt laut Sinai-Architekten bei 12,4 Millionen Euro.

Die Gemeinde Kirchheim hat bereits mit der Großbaumverpflanzung begonnen. 18 alte Bäume mit Stammumfängen bis zu 1,30 Meter und Wurzelballen bis zu drei Metern Durchmesser sind schon aufs Gelände der künftigen Landesgartenschau "umgezogen".

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