KZ-Gedenkstätte Dachau: Hausverbot für rechten Besucher
Am Montag kam es zu einem hässlichen Zwischenfall in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Die Reaktion der Leitung macht deutlich: Rechte und Holocaust-Leugner haben hier nichts zu suchen.
Dachau - Wie geht man um mit rechtsradikalen Besuchern in ehemaligen Konzentrationslagern? Mit dieser Frage wurde die Leitung der KZ-Gedenkstätte Dachau am Montag konfrontiert. Ein Mann fiel bei seinem Aufenthalt negativ auf, die Gedenkstätte hat den Vorfall nun öffentlich gemacht.
Vor dem ehemaligen Jourhaus, das den Eingang zum ehemaligen Häftlingslager markiert, hat der Mann - der sich selbst als rechtsradikal bezeichnet - zusammen mit einem Begleiter mehrere Besucher und Mitarbeiter gefilmt und interviewt. Dabei soll er die im KZ verübten Verbrechen verharmlos haben.
Kein Zutritt für Holocaust-Leugner
Die Mitarbeiter der Gedenkstätte reagierten sofort und warfen den Mann mitsamt seinem Begleiter raus. Er bekam außerdem Hausverbot und wurde angezeigt. Grundlage dafür ist unter anderem die Besucherordnung der Gedenkstätte. Darin steht, dass der Respekt vor der Würde jedes Menschen grundlegend für einen Besuch ist. Die Gedenkstätte setze außerdem Respekt und Anerkennung der historischen Fakten voraus, heißt es in der Mitteilung.
"Wer den Holocaust verharmlost, wer die Verbrechen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern leugnet und wer ein Menschenbild vertritt, das mit den Werten des Grundgesetzes unvereinbar ist, erhält keinen Zutritt zum Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau oder zu Veranstaltungen der Gedenkstätte", so die deutliche Botschaft der Gedenkstätte.
Im Konzentrationslager Dachau und seinen Außenlagern waren zwischen 1933 und 1945 über 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. 41.500 wurden ermordet.
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