Keine Lust auf das Oktoberfest in München? Auf diesen Almhütten können Sie gemütlich ein Bier genießen

München - Wenn der Sommer zu Ende geht, die Temperaturen langsam sinken und man beim Aufstieg auf den Gipfel nicht mehr ganz so ins Schwitzen kommt, dann beginnt die beste Wandersaison des Jahres: der Goldene Herbst.
Viele Hütten des Alpenvereins sind noch geöffnet und bieten ein erfrischendes Getränk auf der Sonnenterrasse. Und gerade für Menschen, die mit dem Wiesntrubel nicht so viel anfangen können, empfiehlt sich ein Ausflug aus der Stadt heraus.
Die AZ zeigt Ihnen hier eine Auswahl noch geöffneter Hütten – natürlich mit der passenden Tour dazu.
Hütten im Wettersteingebirge und Mieminger Kette
Höllentalangerhütte
(Geöffnet bis 8. Oktober)
Vom Haus Hammersbach, immer schön am Hammersbach entlang, gelangt man zur Höllentalangerklamm, die geöffnet ist, solange es schneefrei ist. Nach dieser ersten Wanderstunde geht es durch die Klamm (Eintritt 6 Euro, DAV-Mitglieder 2 Euro), die man in einer halben Stunde durchquert hat. Danach kann man es sich auf der modernen Höllentalangerhütte gut gehen lassen.

Reintalangerhütte
(Geöffnet bis 5. Oktober)
Die Reintalangerhütte ist für viele ein Zwischenstopp auf dem Weg zu Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. Doch auch für diejenigen, für die der Weg bis ganz nach oben zu weit ist, ist der Weg durch die Partnachklamm und das hübsche dahintergelegene Tal eine Wanderung wert. Wer einen Platz im Lager ergattert, kann den Nachmittag und Abend in der idyllisch gelegenen Hütte direkt am Bach verbringen. Ein Ruheort, so nah und sogleich so fern vom Trubel auf der Zugspitze, die von Touristen überlaufen wird. Die Knorrhütte, ebenfalls ein beliebter Zwischenstopp für Zugspitzgeher, ist übrigens bis zum 3. Oktober noch geöffnet.
Hütten im Karwendel
Lamsenjochhütte
(Geöffnet bis 8. Oktober)
Aus der Eng führt ein schöner, sonniger Weg über die Binsalm auf die Lamsenjochhütte. Die Tour ist in weniger als vier Stunden geschafft. Wer ein bisschen ambitionierter unterwegs ist, wählt für den Hin- oder Rückweg den Aufstieg über den Hahnkampl (schwarz, teils Seilversicherung).

Neue Magdeburger Hütte
(Geöffnet bis 15. Oktober)
Vom Bahnhof Zirl aus beginnt direkt ein Wanderweg hoch zur Neuen Magdeburger Hütte. Durch lichten Wald gewinnt man an Höhe, bis schon bald der massive Große Solstein (2541 m) in den Blick gerät. Wer nicht nur ein alkoholfreies Weißbier auf der Hüttenterrasse trinken will, geht in Richtung Großer Solstein weiter. Das erfordert dann allerdings Trittsicherheit! Planen Sie gute sechs Stunden für die Tour ein.
Nördlinger Hütte
(Geöffnet bis 8. Oktober)
Eine auf ganzer Linie wunderbare Bergtour, die derzeit wegen Bauarbeiten auf der Zugstrecke und dem damit verbundenen Schienenersatzverkehr leider erschwert wird, ist die Wanderung auf die Reither Spitze (2374 m). Aufgestiegen wird vom Bahnhof Reith bei Seefeld (Tirol), durch Wald und später durch Latschen gelangt man immer mehr in felsiges Gelände, bis man die exponiert an der Bergflanke gelegene Nördlinger Hütte erreicht (Kaspressknödelsuppe!). Kurz dahinter kann man auf die Reither Spitze kraxeln. Der Abschnitt ist seilversichert, aber nicht ausgesetzt. Der Rückweg erfolgt von der Nördlinger Hütte über die Reither Alm nach Seefeld in Tirol (Bahnhaltestelle), insgesamt sieben Stunden, 1290 Höhenmeter im Aufstieg.
Tölzer Hütte
(Geöffnet bis 28. Oktober)
Noch bis Ende Oktober fährt der Bergbus von Lenggries in die Eng. Und bei dieser Tour bietet es sich besonders an, ihn zu nutzen: Von der Haltestelle "Aufstieg Tölzer Hütte" (Zusatzkosten zum Deutschlandticket 3,70 Euro, beim Busfahrer kaufen) hat man die urige Tölzer Hütte über einen schönen Steig in 2,5 Stunden erreicht. Auf der Tölzer Hütte kann man schon erahnen, welch toller Blick auf die Karwendelkette einen noch erwartet. Hinter der Hütte steigt man hinauf zum Schafreiter oder Schafreuther (2102 m), einen Paradeaussichtsberg im Vorkarwendel! Wer mit dem Zug angereist ist, kann über den langgezogenen Kamm in nördlicher Richtung absteigen. Später bringt einen ein Forstweg zur Oswaldhütte (Bushaltestelle, ab hier gilt das Deutschlandticket). Sechs bis 6,5 Stunden sollte man für die Tour einplanen. Wer auf der Tölzer Hütte übernachtet oder den langen Weg nicht scheut, kann über die Grasköpfl bis nach Fall absteigen (Bushaltestelle).
Hütten in den Bayerische Voralpen
Lenggrieser Hütte
(Geöffnet bis 3. Dezember)
Das Seekarkreuz ist ein schöner Ganzjahresberg (1601 m). Vom Wanderparkplatz Hohenburg führt ein schöner Weg über die Lenggrieser Hütte nach oben. Im Abstieg kann der an einem Bach entlang führende Sulzersteig gewählt werden. Die Tour dauert ca. 5 Stunden.
Tegernseer Hütte
(Geöffnet bis 4. Oktober)
Vom Parkplatz Bayerwald bei Kreuth gelangt man auf diesen schönen Aussichtsbalkon zwischen Roß- und Buchstein. Die Tegernseer Hütte ist ein echter Klassiker für Münchner – und in nur vier Stunden geschafft.

Tutzinger Hütte
(Bis 31. Oktober)
Eine mit 19 Kilometern und sieben Stunden lange, aber lohnenswerte Überschreitung führt von der Bergstation Brauneckbahn einmal über den Grat vom Brauneck bis zur Benediktenwand. Im Abstieg kann an der Tutzinger Hütte eingekehrt werden. Obacht: Bis zur Bahnstation Benediktbeuern raus ist's ein langer Hatscher.
Hütteneinkehr im Rofangebirge
Erfurter Hütte
(Geöffnet bis 23. Oktober)
Die Erfurter Hütte erreicht man von Maurach aus bequem mit der Seilbahn. Wer also nur Sonne über Nebelmeer schauen möchte, bekommt das hier im Herbst sogar völlig ohne Anstrengung. Aber wer mag, kann noch bergsteigen: und zwar auf die Hochiss (2299 m) über die Dalfazer Wände. Wer den Steig über die Rotspitze und den Dafalzer Roßkopf wählt, sollte sich allerdings im Schrofengelände wohlfühlen und einen Abstieg über einen versicherten, kurzen Kamin nicht scheuen. In einem Rundbogen besteigt man die Hochiss und gelangt wieder zur Seilbahn (4.15 Stunden, 570 Höhenmeter). Wer das nicht möchte, kann die Hochiss einfacher über die Mauritzalm erreichen.

Hütten in den Chiemgauer Alpen
Hochrieshütte
(Geöffnet bis 5. November)
Vom Wanderparkplatz Spatenau in Samerberg führt ein abwechslungsreicher Weg auf die Hochries. Auf Gipfelhöhe befindet sich die urige Hütte, die zur Einkehr mit Paradeblick einlädt. Dauer: 5 Stunden.
Priener Hütte
(Ganzjährig geöffnet)
Von Sachrang aus gelangt man über einfache Wege zur Priener Hütte. Diese liegt sehr schön umgeben von Almwiesen und bietet die Möglichkeit, einen Zwischenstopp einzulegen, bevor der Geigelstein (1808 m) erklommen wird. Diese Tour kann man sich auch für den Winter als Schneeschuh-, oder Tour mit Grödeln merken!
Spitzsteinhaus
(Ganzjährig geöffnet)
Vom Parkplatz Geigelstein erreicht man in guten zwei Stunden den Spitzstein. Unterwegs kann man im Spitzsteinhaus einkehren.