In Unterhaching: Die Aldi-Filiale der Zukunft

Unterhaching - Das Experiment „Hintergrundmusik“ haben sie wieder abgebrochen bei Aldi Süd, ansonsten hat sich aber vieles durchgesetzt, was das Unternehmen seit Mitte 2014 erdacht und erprobt hat für die Umgestaltung seiner Filialen:
Die LED-Lampen und das indirekte Licht, die weißen Decken und der sandfarbene Fliesenboden sowie die Wandverkleidungen, die aussehen wie helles, unbehandeltes Holz, lassen die Filiale in der Bibergstraße in Unterhaching hell, freundlich und etwas schicker wirken. Große Beschriftungen an den Wänden lenken den Einkäufer durch die Gänge.
Den Backwaren-Automaten, der auf Knopfdruck frische Semmeln ausspuckt, gibt es schon länger, er steht jetzt aber zusammen da mit der „Coolbox“ – einem Kühlregal, in dem vor allem Salate, Wraps und Sandwiches liegen, „für den sogenannten Vor-Ort-Verzehr“, sagt Projektleiterin Zehra Yildirim.
Ein paar neue Artikel gibt's auch
Am Sortiment ändere sich kaum etwas: Aldi Süd bleibe ein Discounter mit etwa 1200 Standard-Artikeln, 1110 davon Eigenmarken, sagt Jeannette Thull, Geschäftsführerin für den Zentraleinkauf.
Ein paar Artikel sind aber doch neu: Acht bis elf Obst- und Gemüsesorten soll es künftig als lose Ware geben – wegen der kleiner werdenden Haushalte, die keine Großpackungen brauchen. Shoppen kann man sie – hübsch drapiert, nicht mehr aus hohen Pappkartons – in der „Frischezone“ am Ende der Filiale, nicht mehr nah an den Kassen, damit der Kunde in Ruhe aussuchen kann.
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Und apropos „in Ruhe“: Auch darauf, dass die Kunden ja immer älter würden, habe man sich eingestellt. Hinter dem Kassenbereich, kurz vorm Ausgang, gibt es einen Kaffeeautomaten mit Getränken für einen Euro und direkt davor eine „sogenannte Sitzgelegenheit“ – eine Bank, auf die zwei Menschen passen.
Noch in diesem Jahr werden 200 weitere Aldi-Süd-Filialen so umgestaltet, bis Ende 2019 soll das neue Konzept in allen Märkten angekommen sein.