Hitze am Wochenende: Die besten Rad- und Wandertouren mit Bade-Spots rund um München
München - Es ist heiß. Richtig heiß. Nach dem Schmuddelwetter Anfang August ist man gar nicht mehr gewohnt, dass einem die Schweißperlen auf die Stirn treten. Doch diese Woche hatte es in sich und bot ziemlich knackige Temperaturen, die zwar durch das ein oder andere Gewitter unterbrochen, dem generellen Temperaturtrend aber nicht wirklich etwas entgegensetzen konnten.
Für dieses Wochenende ist noch einmal richtig viel Sonne angesagt. Die Thermometer dieser Stadt werden Temperaturen über 30 Grad anzeigen. Wer kann, verlässt also die versiegelte Innenstadt und sucht sein Glück in der Nähe von Seen, Wasserfällen und Bächen.
Hitze in München: Ausflüge ins Grüne mit Bademöglichkeit
Wer nicht so weit rausfahren kann oder mag, sollte zumindest im Park Abkühlung suchen, am besten dort, wo es auch einen Brunnen gibt. Die Kombination aus Blau und Grün ist nachweislich gut fürs Mikroklima und bietet zumindest kurzzeitige Erholung von der Hitze.
Wer sich fit genug fühlt, dem empfiehlt die AZ diese aktiven Ausflüge ins und ans Blaue. Entweder sind die Badeplätze zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen. Manche Strecken sind nur ein kurzer Spaziergang, bei anderen Touren handelt es sich um richtige Wanderungen. Da gilt: Packen Sie genug zu Trinken ein, vergessen Sie Sonnenhut und -brille nicht, damit der entspannten Badepause auch kein Sonnenstich in die Quere kommt.
Zum Obernacher Wasserfall
Nur wenige Kilometer hinter Wallgau befindet sich direkt an der B11 ein Parkplatz, von dem aus man in wenigen Minuten zum Obernacher Wasserfall gelangt, dieser gehört zum Stausystem des Walchenseekraftwerks. Das Wasser hat hier eine ungeheure Kraft, Baden ist also nicht angezeigt, dafür gibt es den Sachensee südlich des Wasserfalls. Diesen erreicht man über einen Forstweg, der das Ufer gegen den Uhrzeigersinn umrundet.

Nach einem Bad geht es auf dem bekannten Weg wieder zurück zum Parkplatz. So sind Sie nicht lange unterwegs, aber sind bestimmt gut abgekühlt. Theoretisch wäre es möglich, den See zu umrunden, aber der Weg ist dann nicht immer ganz eindeutig und Orientierungssinn ist gefragt.
Traumhaft toll: die Osterseen
Von Iffeldorf aus führen verschlungene Pfade rund um die Osterseen herum. Immer wieder bieten sich tolle Blicke aufs Wasser, dazu kommen eine Vielzahl an Vögeln, die sich beobachten lassen (vielleicht packen Sie gleich noch ein Fernglas ein?). Bademöglichkeiten haben Sie am Fohnsee und an mehreren Stellen des Großen Ostersees. Wer etwas Hunger bekommt, wird in Iffeldorf fündig oder kehrt am Fohnsee im gleichnamigen Stüberl ein.

Mit der Regionalbahn ist man auch mit dem Zug schnell in Staltdach (Iffeldorf), vom Hauptbahnhof braucht man lediglich eine dreiviertel Stunde bis hierhin. Und dann kann man im Stüberl nach dem Baden auch ein Weißbier mit Alkohol genießen, weil man nicht mehr fahren muss.
Radeln um den Ammersee und den Pilsensee
Wer vom Weßlinger See losradelt, kann natürlich in die Versuchung geraten, gleich auf seiner Badedecke liegen zu bleiben. Das wäre aber schade, denn auf der Strecke in Richtung Ammersee warten noch weitere Seen darauf, dass man ihnen einen Besuch abstattet. Vom Weßlinger See geht es in südöstlicher Richtung nach Steinebach und zum Wörthsee. Bevor Sie das Ufer erreichen, drehen Sie aber in Richtung Süden ab und fahren in Richtung Pilsensee weiter.

Am Pilsensee sollten Sie sich eine Badepause gönnen, bevor es am Westufer des Sees weiter in Richtung Herrsching am Ammersee geht. Hier können Sie noch einkehren, ein zweites Mal baden oder mit der S-Bahn (Achtung, derzeit ist die Stammstrecke gesperrt) wieder zurück fahren.
Durchs Gleißenbachtal zum Deininger Weiher
Eine wunderbare Bademöglichkeit mit der Option auf eine Portion Pommes, ein Weißbier oder ein Eis gibt es am Deininger Weiher. Sie haben zwei Möglichkeiten, diesen mitten im Wald gelegenen See ohne Auto zu erreichen.
Entweder, Sie schnappen sich Ihr Radl und fahren über Grünwald zum dortigen Friedhof am südlichen Ortsende und biegen dann rechts auf den Forstweg ein. Diese Radlautobahn bringt Sie nach Straßlach-Dingharting, von wo aus der Weiher schnell erreicht ist. Rechnen Sie vom Münchner Süden aus mit einer Stunde Strampelei, allerdings bei gemütlichem Tempo!

Die zweite Möglichkeit ist eine zweistündige Wanderung von Deisenhofen durch das Gleißenbachtal. Diese ist an heißen Tagen besonders nett, weil der überwiegende Teil der Strecke durch schattigen Wald verläuft. Sie müssen also nicht befürchten, vor dem Badevergnügen einen Hitzeschlag zu erleiden.
Um zum Gleißenbachtal zu kommen, folgt man an der S-Bahnhaltestelle (Achtung, derzeit ist die Stammstrecke gesperrt und es kommt zu Veränderungen im Fahrplanablauf!) der Sauerlacher Straße in Richtung Süden, bis man rechts in die Stefanienstraße abbiegt und von dort den Wanderweg Gleißental erreicht. Hier geht es im Prinzip immer geradeaus, die Orientierung sollte keine Schwierigkeiten bereiten. Für den Weiher eine beschichtete Decke mitnehmen, sumpfig!
Schleierfälle und Scheibum
Vom Parkplatz Kammerl kann man zunächst einen Abstecher zum Ammerdurchbruch Scheibum machen. Wer keine Lust hat, groß zu wandern, packt hier seine Decke aus und hält die Füße ins Wasser. Wer doch mehr in Bewegung kommen möchte, folgt am Kraftwerk vorbei der Beschilderung zur Soyermühle. Anschließend folgt man den Schildern in Richtung Bad Bayersoien, bis es an einer Infotafel einen Pfad hinab zu den Schleierfällen geht. Der Steig führt steil hinab bis zur Ammer. Die Fälle selbst befinden sich dann noch ein stückweit nach rechts.
Wer möchte, kann auch hier eine Badepause einlegen. Der Rundweg führt einen allerdings nach links. Über sehr krumme Stufen geht es zunächst wieder hinauf, dann auf einem Pfad wieder hinunter in Richtung Fluss.

Man gelangt allerdings nicht mehr ganz bis ans Ufer hinab, sondern bleibt zunächst auf einem Hochufer. Der Waldweg trifft dann auf eine querende Straße, ein Wegweiser zeigt bergab zur Soyermühle, diesem folgen. Nun, an der Mühle, ist man wieder an der Ammer und überquert eine Holzbrücke. Auf der anderen Flussseite wählt man den Pfad bergauf mit Treppenstufen. Oben angekommen, kann auf einer Bank gerastet werden. Man folgt nun dem Weg zurück, der mit Kieswerk Kammerl/Saulgrub ausgeschrieben ist.
Der Weg führt zunächst am Waldrand entlang und dann im Wald zu einer Kreuzung. Hier der Beschilderung zum Kraftwerk folgen. Nach einem schönen Abschnitt an Wiesen vorbei folgt man wiederum einem Schild zum Kraftwerk und gelangt auf die Teerstraße. Sie kommt an einem großen Bauernhof (Acheleschwaig) vorbei und führt wieder zurück zum Kraftwerk (4,5 Stunden).
Von Aying zum Steinsee radeln
Man kann in Aying im Bräustüberl verhocken, das ist eine schöne Sache, aber eben keine mit Badeerlebnis. Wer also sein Rad mit in die S-Bahn gepackt hat, sollte ein bisserl in die Pedale treten und wird dafür mit dem schönen Steinsee belohnt.

Orientieren Sie sich zunächst nach Westen und fahren Sie in Richtung Kaltenbrunn und Münster. Ab da geht es dann nach Norden zum ersten See, dem Kastenseeoner See. Wer schon genug hat, kann auch einfach hier schon seinen Badeanzug auspacken.
Sonst geht es weiter in nördlicher Richtung, bis Sie den Steinsee erreicht haben. Wer trotz hoher Temperaturen schnell fröstelt: Der Steinsee gehört zu den wärmsten Badeseen in Deutschland. Da muss man einfach reinhüpfen!
Von Grünwald zum Georgenstein
Der Georgenstein sieht nicht nur hübsch aus, so mitten in der Isar, man kann hier auch wunderbar planschen. Am bequemsten erreicht man den Georgenstein in einer Stunde von Grünwald aus. Sie müssen zum Isarufer hinunter, was etwas steil ist, danach wird es aber recht einfach.
Der Weg lässt sich zu Fuß oder mit dem Radl zurücklegen. Die Orientierung ist einfach, denn Sie folgen einfach der Isar, bis Sie im Fluss den Stein mit der darauf montierten Figur sehen.

Für all diejenigen, die das Rad gewählt haben und durstig sind, empfiehlt es sich, nach dem Georgenstein noch weiter in Richtung Süden zu fahren, denn das Gasthaus zur Mühle ist ein uriger Ort, um einzukehren und ein bisserl Abstand vom Alltag zu gewinnen.
Rabenkopf und Rappinschlucht
Vom Wanderparkplatz in Jachenau (in der Nähe der Kirche) folgt man der Beschilderung in Richtung Rabenkopf. Der Weg führt zunächst immer wieder an einem Bach entlang und ist auch schattig.

Für den Aufstieg empfiehlt es sich, an einem Abzweig die Variante "Rabenkopf via Rappinschlucht" zu wählen. Auf einem guten Steig geht es dort stets bergan, der Bach ist immer wieder entfernt und schöne Felsformationen gelangen ins Blickfeld.
Auf Höhe des Wespenkopfs geht es linker Hand durchaus einige Meter nach unten, daher braucht es für diesen Abschnitt eine gewisse Schwindelfreiheit. Der Steig ist aber recht breit und nicht ausgesetzt.
Schließlich erreicht man die Staffelalm (1300 m), hinter der der letzte, etwa eine halbe Stunde dauernde Anstieg bis zum Rabenkopf folgt. Zurück geht es zunächst auf bekanntem Steig bis zur bewirteten Staffelalm. Weil ja noch gebadet werden soll, wählt man für den Abstieg den Weg "Jachenau über Walchen-Alm und Lainlalm".
Der Steig führt einen stets bergab und manchmal im Bachbett laufend hinunter bis zum Flussbett der Großen Laine. Der Fluss hat mehrere Gumpen gebildet, die sich für ein kurzes Bad anbieten. Man passiert die Walchen-Alm und steigt dann weiter ab. An der Lainl-Alm geht es noch vorbei und schon befindet man sich bald schon wieder auf dem Anstiegsweg. Dauer: 6 Stunden.