Hausberge um München: Wander-Touren zu sagenumwobenen Orten
München - Man muss es einfach so sagen: Wandern ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist und die Seele. Wer durch die Natur geht, nimmt sie wirklich wahr und entschleunigt seinen Alltag.
Wer mehr will, als zu rasen und möglichst schnell den Gipfel zu erklimmen oder viele Kilometer in wenig Zeit zu machen, der bekommt beim Wandern neben dem sportlichen Erlebnis auch innere Ruhe. Und wer sich dann noch Zeit nimmt, seine Umgebung zu studieren, der kann noch einmal mehr über seine Umgebung erfahren. Bei den Wanderungen, die wir Ihnen hier vorstellen, kann man das auf jeden Fall leicht tun.
Denn mit ihnen wandeln Sie auf den Spuren von Mythen und Sagen. Für jede Tour stellen wir Ihnen kurz vor, warum der Pfad, den Sie betreten werden, etwas Besonderes ist. Die Wanderungen haben wir aus dem Buch "Mystische Pfade: Bayerische Hausberge" (Bruckmann-Verlag, 20 Euro) entnommen. In dem hübsch aufbereiteten Führer finden Entdeckungslustige 35 Touren, die Sie in die Natur des Werdenfelser Landes, der Tegernseer und Schlierseer Berge, der Wendelsteingruppe und noch weiter führen. Viel Spaß beim Neuentdecken der bayerischen Wanderberge!
Abendmahlkapelle und Bärnsee: Zwei Sagen um einen mystischen Moorsee
Wer über den Bärnseerundweg geht, kann ins Priental schauen. Alle Fotos: Michael Kleemann/Bruckmann Verlag
- Ausgangspunkt: Bahnhof Aschau
- Dauer: 3.30 Stunden

Es ist eine Wanderung durch eine mythenreiche Gegend. Sie verbindet Aschau mit der Abendkapelle und den Bärnsee, um den sich gleich zwei Sagen ranken: Eine Klosterschwester konnte ihre unfromm gewordenen Mitschwestern nicht mehr auf den rechten Weg bringen. So trug sie das Kruzifix aus der Klosterkirche hinaus auf den Höhenberg und weinte. Als sie sich umdrehte, lag doch im Tal statt des Klosters der Bärnsee. Andere erzählen, dass wer dem See zu nahe kommt, eine Stimme hört: "Ergründest du mich, dann schlünd ich dich."
Los geht es vom Bahnhof (A), über die Gleise hinweg an der Kinderklinik vorbei. Am Daurerhof (1) geht’s in den Feldweg, dann links Richtung "Seiserhof". An der Abendmahlkapelle (2) geht’s weiter in Richtung "Seiserhof". An einer Wegkreuzung (3) folgen wir der Beschilderung zum Bärnsee. Wir biegen links in einen Rad- und Fußweg neben der Hauptstraße und folgen dann den Schildern nach "Göttersberg, Spöck". Über einen Wiesenweg (4) geht es erst zum Café Pauli und dann wieder zurück zum Bärnsee-Rundweg. Kurz bevor wir Spöck erreichen, wenden wir uns nach links und gehen um das Nordufer des Sees (5). Steil geht es dann nach Höhenberg (6) hinauf. In der Ortsmitte folgen wir der Beschilderung zum Café Pauli. Am Naturmoorfreibad (7) folgen wir der Beschilderung nach "Innerkoy". Wir orientieren uns in Richtung Aschau und sind nach einer Pizzeria (8) bald am Bahnhof (E).
Durch die Finzbachklamm bei Krün: Abenteuerliche Felsnischen und wilde Tiere
Die Finzbachklamm ist eine beeindruckende Naturlandschaft.
- Ausgangspunkt: Haltestelle Krün Gh. Post, Café Kranzbach
- Dauer: 3.45 Stunden

Wasserfälle, mystische Höhlenportale – die Filzbachklamm ist wild und bezaubert. Der Höhepunkt ist die Bärenhöhle, obwohl es diese Tiere hier natürlich nicht mehr gibt. Von der Bushaltestelle (A) geht es entlang der Krottenkopfstraße in Richtung "Finzbachklamm". Wir passieren die Wanderparkplätze (1), wer mit dem Auto kommt, kann hier starten. Wir folgen den gewohnten Wegweisern auf einem geteerten Weg.
Später wird der Bachgrund des Finzbachs durchschritten, dann folgen wir dem Wegweiser Finzbachklamm (2). Es geht hinab in die Schlucht. Links zweigt sich über dem Bach der Weg zum Barmsee ab. Wir wandern rechts in die Schlucht über einige Stege. Nach einem Anstieg in der Klamm nehmen wir links den Weg in Richtung "Finzalm, Krüner Alm". Weiter wandern wir durch die Schlucht, bis wir in einem Anstieg ein Höhlenportal (3) passieren.
Der Weg führt weitere Stufen hinauf zur Hangkante. Am Ende des Wanderweges nehmen wir nun den Forstweg (4) recht nach "Wallgau, Grün" hinunter, bis wir an einer Weggabelung (5) nicht geradeaus, sondern links nach "Wallgau" gehen.
Der Wasserfall und Höhepunkt der Tour.
Später folgen wir dem Wegweiser "Bärenhöhle, Wasserfall" entlang eines Zaunes am Waldrand. Dann geht es mit diesen Wegweisern hinauf zu den Naturdenkmälern (6), nämlich der Bärenhöhle und dem schönen Wasserfall. Nach deren Besichtigung ignorieren wir den ersten Abzweig "Wallgau 20 Min." links und gehen ein Stück auf dem gewohnten Hinweg wieder bergab, bis wir dem Abzweig "Wallgau 15 Min." links folgen. Der Weg führt durch den Wald, dann über eine Bergwiese zu einem Anwesen. Hier folgen wir auf einem Schotterweg der Beschilderung nach "Wallgau". Am nächsten Abzweig geht es mit diesem Schild nach links. An der Gabelung (7) darauf folgen wir dem Schild "Barmsee, Krün" nach rechts.
Mit diesem Hinweis geht es an der folgenden Gabelung geradeaus. An der nächsten Wegkreuzung wenden wir uns nach links in Richtung "Krün" und kommen zum Ausgangspunkt (E).
Zum Wolfsee bei Fischbachau: Eine verfallene Burg und viele Symbole
Mystisches nahe des Wolfsees.
- Ausgangspunkt: Bahnhof Fischbachau
- Dauer: 2.15 Stunden

Man kann es kaum glauben, wenn man das Schotterwerk neben der Straße nahe Fischbachau steht: Aber einst stand hier eine Freilichtbühne. Diese führt uns auf Spuren der Geschichte. Denn beim Aushub wurde eine vier Meter breite Wolfsfalle gefunden, die Mönche im elften Jahrhundert genutzt haben.
Heute steht die Freilichtbühne nicht mehr, übrig geblieben sind aber mystisch anmutende Bauten aus der Zeit, als im Wald noch Theater gespielt wurde.
Vom Bahnhof (A) in Fischbachau-Hammer wenden wir uns dem Wegweiser "Wolfsee, Fischbachau" rechts in eine Nebenstraße, dann nach links. Wir überqueren eine Holzbrücke (1) über die Leitzach. Gleich danach geht es rechts zur Krugalm. Kurz bevor wir die Alm erreichen, biegen wir noch vor einem Bahnübergang links auf einen breiten Schotterweg (2) mit dem Wegweiser "Wolfsee, Fischbachau-Birkenstein". An der nächsten Gabelung folgen wir dem Schild "Wolfensee über Steinwiese" (3) links auf dem Weg mit der Nummer "B11".
Am Wolfensee können die erwähnten Bauten (4) besichtigt werden. Dann geht es an der Wolfseehalle vorbei in Richtung "Fischbachau-Hammer, Bahnhof". Am Schotterwerk überqueren wir die viel befahrene Hauptstraße, mit dem Wegweiser "Mühlau" geht’s hinunter zur Leitzach.
Der folgen wir nach links, jetzt wieder mit dem Schild "Fischbachau-Hammer, Bahnhof". Die Hauptstraße überqueren wir und folgen weiter dem letztgenannten Wegweiser, ebenso wie dem zur Krugalm auf einer Nebenstraße nahe der Leitzach zur Holzbrücke (1), die wir wieder überqueren. Den Rest des Wegs bis zum Bahnhof (E) kennen wir vom Hinweg.
Vom Auerbach zum Grafenloch: Höhlenportal und Luegsteinsee
Das Grafenloch mit Blick über das Inntal.
- Ausgangspunkt: Bahnhof Oberaudorf
- Dauer: 3 Stunden

Eine alte Sage rankt sich um das Höhlenportal des Grafenlochs. Eine Wahrsagerin soll dem mächtigen Auer Grafen den nahen Tod durch einen Blitzschlag prophezeit haben. Bei einem Gewitter suchte der Graf in der Höhle Schutz. Aber er war nicht schnell genug, noch vor der Leiter, die in die Höhlenburg führte, kam er zu Tode.
Vom Bahnhof (A) gehen wir rechts in die Reisacherstraße und durch eine Kastanienallee. Am Abzweig zum Talweg geht es rechts in einen Fußweg neben der Bahnlinie. Am Auerbach wandern wir durch eine Unterführung nach rechts, dann gleich nach links über die Bachbrücke und neuerlich durch die Bahnunterführung (1) nach links, um auf die Gegenseite des Flussufers zu gelangen. Bis zum Luegsteinsee können wir den Schildern "Audorfer Rundweg 30" folgen.
Am nördlichen Uferweg des Auerbaches unterqueren wir die Hauptstraße und folgen dem Uferweg bis zu seinem Ende. Wir folgen nun dem geteerten Weg, der Brünnsteinstraße (2), nach links und überqueren sogleich auf der Bad-Trissl-Straße den Auerbach. Am Parkplatz der Klinik geht es rechts und dann gleich wieder links bergauf in den Wald. Nach dem Bergschuhgeschäft Schuhwiedu (3) gehen wir in die Laurentiusstraße, vorbei am Bergschlössl.
Die Pfarrkiche Zu unserer lieben Frau.
Dann geht’s rechts in den Hubertusweg und wieder rechts über eine kleine Bachbrücke (4). In schmalen Kehren gehen wir hinauf durch den Wald. Wir überqueren die Sommerrodelbahn und unterqueren die Sesselbahn. An der Straße zum Hocheck geht es auf einem Wanderweg (5) geradeaus und weiter bergauf in den Wald.
Über einen Sattel wandern wir hinunter zum Luegsteinsee (6). Über den Parkplatz an der Freizeitanlage gelangen wir zum See. Dort folgen wir nun dem Wegweiser "Audorfer Rundweg" nach rechts. Am nördlichen Uferweg führt der Weg mit dem Wegweiser Richtung Grafenloch (7) nun bergauf auf einem breiten Weg durch den Wald.
An einer Gabelung geht’s rechts. Wer zur Leiter des Grafenlochs will, muss ein seilversichertes Wegstück überwinden. Zurück zum See (6) geht es wie auf dem Hinweg. Dann folgen wir der Seestraße, vorbei am Gasthof Weber zur Kufsteiner Straße. Dieser folgen wir links in den Ort. Wer Höhlen mag, kann einen Abstecher zur Ponorhöhle (8) machen.
Weiter auf der Kufsteiner und Rosenheimer Straße. Dort, wo letztere eine Rechts- und wieder eine Linkskurve macht, geht es geradeaus in die Geigelsteinstraße. Links über die Bahnhofsallee erreichen wir den Endpunkt, dem Bahnhof (E).
Durch die Lange Filze im Murnauer Moos: Bezaubernde Anderswelten
Wer an Botanik interessiert ist, kommt voll auf seine Kosten.
- Ausgangspunkt: Bahnhof Grafenaschau in Westried
- Dauer: 4.30 Stunden

Das Moos besticht durch seine zauberhafte Natur. Es gibt Moorbirken, Latschen und Kiefern. Wer die Kirche St. Wolfgang in Grafenaschau besucht, kann zudem der Legende der drei Buben der Familie Hohenleitner nachspüren. Einer der Buben verirrte sich 1517 beim Viehhüten im Wald, konnte aber gefunden werden, weil junge Bären ihn beschützt hatten.
Vom Bahnhof (A) geht es bergab und dann links in den Moosrundweg 5 (1). An einer Kreuzung im Wald folgen wir einer gleichlautenden Beschilderung. Wir gelangen zum Bohlenweg und können so über die Lange Filze gehen, Wir folgen der bekannten Beschilderung noch eine Weile und genießen die schöne Natur.
Nachdem wir eine Bachbrücke überquert haben, wenden wir uns nach rechts und folgen einem Schotterweg (2). Dieser folgt dem Lindenbach in Richtung Grafenaschau. Am Ende des Weges geht es nach links auf einem Rad- und Fußweg (3) neben der Straße bis zum Café Habensetzer (4). Der Rückweg zum Bahnhof (E) entspricht dem Hinweg.
Über Kochel- und Walchensee hinauf zum Altlacher Hochkopf
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