Grafing: 29-Jähriger in Regionalbahn verletzt - Tatverdächtiger festgenommen

Grafing – Am Mittwochabend war gegen 22.10 Uhr in der Regionalbahn von München nach Salzburg ein 29-jähriger Fahrgast aus Bad Aibling in einen Streit verwickelt, in dessen Verlauf ihm erhebliche Schnittverletzungen an der Hand zugefügt wurden. Bereits am Samstag vermelde die Bundespolizei einen Ermittlungserfolg.
Öffentlichkeitsfahndung: Bundespolizist erkennt Tatverdächtigen
Demnach wurde am Freitagmittag ein 25-jähriger Mann festgenommen, der in Verdacht steht, den Mann kurz vor dem Halt in Grafing Bahnhof mit einem zersplitterten Glasflaschenkopf verletzt zu haben.
Ein Beamter des Ermittlungsdienstes der Bundespolizeiinspektion München hatte gegen 14.20 Uhr auf dem Heimweg am Hauptbahnhof München einen Tatverdächtigen erkannt, nach dem wegen einer gefährlichen Körperverletzung öffentlich gesucht wurde.
Der Mann versuchte zu flüchten, als er von dem Beamten angesprochen wurde. Nahe des Alten Botanischen Gartens konnte der Flüchtige gestellt und zusammen mit weiteren Beamten festgenommen werden.
Tatverdächtiger festgenommen: Positiver Drogentest
"Nachdem er sich zunächst verbal aggressiv zeigte, wehrte er sich im weiteren Verlauf nicht gegen die folgenden polizeilichen Maßnahmen und beruhigte sich", so die Bundespolizei. Später habe dann ein Drogenschnelltest schnell positiv angeschlagen.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass es sich tatsächlich um den Gesuchten handelt. Zu den genauen Hintergründen der Tat liegen bislang noch keine Informationen vor.
25-Jähriger steht am Samstag vor dem Haftrichter
Der Tatverdächtige wird nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München am heutigen Samstag dem Haftrichter vorgeführt, der 25-Jährige ist wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten.
Wie berichtet, war das Opfer - der 29-jährige Mann - am Münchner Hauptbahnhof in den Zug gestiegen und setzte sich in eine Vierersitzgruppe zu einem Pärchen, welches kurz darauf die Plätze wechselte.
25-Jähriger filmt im Zug Mitreisende - und wird angegriffen
Nun alleinsitzend, führte der 29-Jährige Videotelefonate mit seinem Smartphone. Dazu verließ der Straubinger seinen Sitzplatz und filmte im Zug Mitreisende, darunter auch den Mann des Pärchens sowie einen anderen Mann.
Kurz nachdem der 29-Jährige wieder Platz nahm, stand der zuvor gefilmte Mann des Pärchens auf und verwickelte den Straubinger in ein Gespräch, welches sich schnell zu einem Streit entwickelte.
Opfer wollte weder Polizei noch ärztliche Hilfe
Plötzlich schlug er unvermittelt von hinten mit einer mitgeführten Glasflasche nach dem 29-Jährigen, die dabei zersplitterte. Der 29-Jährige erlitt durch die Attacke eine stark blutende Schnittwunde am Unterarm. Worum es bei dem Streit und dem vorhergegangenen Videotelefonat ging, ist derzeit noch unbekannt.
Beim Halt in Grafing stieg der unbekannte Angreifer mit seiner Begleitung aus dem Zug. Mitreisende verständigten den Notruf, wurden aber daraufhin von dem Verletzten bedroht, da er keine Polizei wollte.
Opfer randaliert in Notaufnahme und ergreift dann die Flucht
Auch eine mehrfach angebotene ärztliche Versorgung in Grafing lehnte der verletzte 29-Jährige ab, woraufhin der Zug seine Fahrt fortsetzte.
Der Verletzte wurde vom Rettungsdienst ins Klinikum Rosenheim überführt. Dort randalierte er in der Notaufnahme und flüchtete schließlich. Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem 29-Jährigen um einen Polizeibekannten handelte, der bereits wiederholt, unter anderem wegen diverser Betäubungsmitteldelikte aufgefallen war.