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Geisterfahrer verursacht schweren Unfall auf A99 bei Hohenbrunn: Vier Menschen sterben

Vier Tote sind die traurige Bilanz eines Unfalls auf der A99 mit einem Wagen, der in die falsche Richtung unterwegs gewesen ist.
Ruth Schormann
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Auf der A99 Richtung Salzburg ist es am Dienstagabend zu einem schweren Unfall gekommen.
Thomas Gaulke 3 Auf der A99 Richtung Salzburg ist es am Dienstagabend zu einem schweren Unfall gekommen.
Ein Geisterfahrer ist auf Höhe der Anschlussstelle Hohenbrunn mit einem weiteren Fahrzeug kollidiert.
Thomas Gaulke 3 Ein Geisterfahrer ist auf Höhe der Anschlussstelle Hohenbrunn mit einem weiteren Fahrzeug kollidiert.
Zahlreichen Einsatzkräften von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei waren vor Ort.
Thomas Gaulke 3 Zahlreichen Einsatzkräften von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei waren vor Ort.

Hohenbrunn - Ein Haufen Schrott, abgerissene Kabel und demolierte Reifen – mehr ist von den Autos nach einem Unfall mit einem Geisterfahrer nicht mehr übrig. Die zwei Fahrzeuge waren am späten Dienstagabend auf der A99 nahe der Ausfahrt Hohenbrunn ineinander gerast. Eines davon war in der falschen Richtung unterwegs. Die Opfer: zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen, die bei der heftigen Kollision sterben. Auch der 32-jährige Falschfahrer und sein Begleiter sind tot.

Die Fahrzeuge seien offenbar ungebremst und mit starker Wucht aufeinandergeprallt, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Das schließen die Ermittler aus dem schrecklichen Bild, das sich den Rettungskräften bietet, als diese am Dienstagabend gegen 22 Uhr zur Unfallstelle auf dem Autobahnring südöstlich von München eilen. Im flackernden Licht der Blaulichter liegen Trümmerteile weit zerstreut. Auch andere Autos wurden durch umherfliegende Teile beschädigt. Rund sechs Stunden sollte es dauern, bis die Unfallstelle geräumt war.

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Klar ist inzwischen, woher die Toten kommen. Bei dem Falschfahrer handelt es sich um einen 32-Jährigen aus Rumänien, sein 50-jähriger Begleiter war in Deutschland gemeldet. Am Steuer des anderen Autos saß ein 34-Jähriger aus dem Raum Gütersloh, sein Beifahrer (43) kam aus dem Kreis Soest. Die vier Leichen werden nun obduziert. Hinweise, dass womöglich Alkohol oder Drogen im Spiel waren oder dass es medizinische Gründe für die Irrfahrt gab, lagen laut Polizei zunächst nicht vor. Unklar ist auch, wo der Falschfahrer auf die Autobahn aufgefahren ist und wie lange er schon in verkehrter Richtung unterwegs war.

Falschfahrten gibt es immer wieder: 2019 hatte der ADAC rund 1900 Meldungen aufgenommen, 335 in Bayern, sagt der Münchner ADAC-Experte Bernd Emmrich. Laut Unfallstatistik kam es wegen Falschfahrern bundesweit zu 61 Unfällen (Bayern: 14) bei denen elf Menschen starben, vier davon im Freistaat. Nicht ganz ein Drittel der Geisterfahrer sind 65 Jahre und älter, mehr als 70 Prozent sind Emmrich zufolge Männer.

 

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9 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 18.11.2020 16:00 Uhr / Bewertung:

    Hmmm....normalerweise kann bewußt eigentlich nicht an der Aus- Abfahrt falsch auf die Autobahn fahren.

  • Karljörg am 18.11.2020 14:51 Uhr / Bewertung:

    Diese Metallspitzen gibt es bereits an einigen Autobahnkreuzen in Österreich. Sie haben sich nicht sonderlich bewährt, sehr Pflegeaufwändig, besonders bei Schnee. Zudem bleiben diese somit fahruntüchtigen/beschädigten Autos unkontrolliert auf den Fahrbahnen liegen - also: Satz mit X

  • Snork am 18.11.2020 09:40 Uhr / Bewertung:

    Hier wird so viel Geld sinnlos ausgegeben, da könnte man ruhig etwas mehr für die Sicherheit investieren. Zum Beispiel federbelastete Metallspitzen in den Ausfahrten welche beim befahren in richtiger Richtung einfach runterklappen und beschädigungsfrei überfahren werden können. In Gegenrichtung befahren bleiben die oben und zerstechen die Reifen. Mit 4 platten Reifen kommt der Geisterfahrer dann nicht weit. Diese Metallspitzen werden in den USA oft an Parkhäusern verwendet damit Niemand ohne zu zahlen durch die Einfahrt wieder raus fährt. Das würde zwar nicht gegen die, meist senilen, Deppen helfen welche auf der Autobahn einfach umdrehen, würde aber in Fällen wie Diesem Leben retten.Man könnte die Spitzen sogar noch mit einem Hebel ausstatten, so dass sie manuell runtergeklappt werden können, falls Rettungsdienste bei einem Unfall mal gegen die Fahrtrichtung auffahren müssen.

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