Gehörloser am Flughafen München in Not - Bundespolizei hilft

München - Bei seiner Ankunft am Münchner Flughafen aus Hermannstadt (Rumänien) hat ein gehörloser Amerikaner am Montag vergeblich nach seiner ebenfalls gehörlosen Bekannten gesucht, die ihn eigentlich abholen wollte. Die beiden verpassten sich.
Zunächst wandte sich der 47-Jährige an einen Mitarbeiter des Flughafens, mit dessen Hilfe er die Bekannte aus Regensburg allerdings auch nicht finden konnte. "Wie soll man eine Taubstumme an einem Großflughafen auch finden?", schreibt die Bundespolizei in einer Mitteilung. Daraufhin setzte sich der gebürtige Rumäne erst einmal in ein Café im Terminal 1, um zur Ruhe zu kommen und sich zu stärken. Als er erneut nach der Frau suchen sollte, kam es zum nächsten Unglück: Der 47-Jährige ließ sein Reisegepäck aus Versehen stehen. Wie die Bundespolizei berichtet, hat sich die Internet-Freundin des Mannes in der Zwischenzeit bereits wieder mit dem Zug auf den Rückweg nach Regensburg gemacht.
Amerikaner mit Glück im Unglück
Doch das Malheur des Amerikaners sollte sich nur wenig später als Glücksfall herausstellen, denn wegen des herrenlosen Gepäckstücks wurde die Bundespolizei zum Café gerufen. Bereits bei der Überprüfung der Gegenstände kam der 47-Jährige wieder zum Café und erklärte, dass er der Besitzer sei. Kurz darauf machte er den Beamten klar, dass er seine Freundin seit geraumer Zeit am Flughafen suchen würde, sie aber nicht finden könne.
Die Bundespolizisten nahmen sich der Sache an und brachten den Mann zunächst auf die Wache. Dort konnten sie per altherkömmlicher SMS Kontakt zur Frau herstellen und wieder zurück zum Flughafen lotsen. Am späten Abend lief die Frau im Terminal dann einer Streife in die Arme. Weil sich der unübliche Einsatz aber bereits herumgesprochen hatte, wussten die Kollegen gleich, was zu tun war und brachten die Frau ebenfalls zur Wache. Die Zusammenführung war perfekt!
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