Gauting: Seniorin wird Opfer des "Enkeltricks" - 25.000 Euro Schaden

In Gauting haben Betrüger einer Seniorin am Telefon erzählt, ihre Tochter müsse in Haft - außer sie zahle stattdessen eine Kaution.
von  AZ
Eine 85-Jährige wollte eigentlich ihrer Tochter helfen. Doch am Telefon waren Betrüger. (Symbolbild)
Eine 85-Jährige wollte eigentlich ihrer Tochter helfen. Doch am Telefon waren Betrüger. (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Gauting - Am Mittwoch haben Trickdiebe eine 85-jährige Seniorin mit einem sogenannten Schockanruf und dem "Enkeltrick" um Goldschmuck im Wert von 25.000 Euro betrogen.

Gauting: Angeblicher Enkel erzählte von Unfall

Nach Angaben der Polizei erhielt die Seniorin gegen 17.30 Uhr einen Anruf auf ihrem Festnetz von einem jungen Mann, den sie aufgrund seiner Stimme für ihren Enkel hielt. Dieser erklärte ihr daraufhin, dass seine Mutter vor Kurzem bei einem Unfall einen Radfahrer überfahren habe, der daraufhin gestorben sei. Deshalb seien er und seine Mutter gerade bei der Polizei in München

Dann war plötzlich nicht mehr er, sondern eine angebliche Oberkommissarin Dietrich vom Revier 12 am Telefon. Diese erklärte der Seniorin den gleichen Sachverhalt erneut und gab an, dass die Tochter der 85-Jährigen wegen des Unfalls in Haft müsse, welche mit einer Kaution jedoch noch abgewandt werden könne.

Seniorin sollte alle Wertsachen zusammensuchen und übergeben

Daraufhin fragte die falsche Polizeibeamtin nach Wertsachen wie Bargeld, Schmuck oder Goldmünzen. Die Rentnerin suchte alles zusammen, was sie finden konnte, sollte die Sachen dann abwiegen und schließlich noch einen Brief an die Staatsanwaltschaft verfassen, dass sie die Kaution für ihre Tochter aufbringen werde.

Dann erklärte ihr die angebliche Oberkommissarin, dass eine Kollegin das Bargeld und den Schmuck für die Kaution in Kürze abholen würde. Zwanzig Minuten später übergab die Seniorin dieser Frau mehrere Hundert Euro Bargeld sowie Goldschmuck in einem Karton.

Zur Beschreibung der Abholerin konnte die Seniorin nur angeben, dass diese korpulent, etwa 1,60 Meter groß und komplett schwarz gekleidet war.


Tipps der Kriminalpolizei – So können Sie sich schützen!

  • Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen!
  • Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer 110 an!
  • Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten bzw.    Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
  • Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein!
  • Die echte Polizei oder Staatsanwaltschaft fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder           Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen
  • Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
  • Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!
  • Prüfen Sie, ob ein Eintrag Ihrer Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen wirklich notwendig ist!
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