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Flutkatastrophe: Erfolgreicher Einsatz der Freisinger THW-Brückenbauer

Ein Team von Brückenbauspezialisten vom THW Freising hat im Katastrophengebiet ganze Arbeit geleistet: Mit 51,85 Metern Länge und zwei Fahrspuren ist die größte jemals vom THW gebaute D-Behelfsbrücke entstanden. Sie ist für Autos und Lastwagen zugelassen.
von  AZ
Die Freisinger Brückenbauer beim Montieren der Behelfsbrücke.
Die Freisinger Brückenbauer beim Montieren der Behelfsbrücke. © THW Freising

München/Freising - Es ist vollbracht: Die Freisinger Brückenbauer vom Technischen Hilfswerk (THW) sind von ihrem sechstägigen Einsatz aus Bad Neuenahr-Ahrweiler zurück.

Behelfsbrücke steht direkt neben der zerstörten Landgrafenbrücke

Gemeinsam mit anderen Fachgruppen Brückenbau aus den THW-Ortsverbänden Müllheim, Pfedelbach und Bad Kreuznach haben sie innerhalb kürzester Zeit eine Behelfsbrücke über die Ahr errichtet.

Die Behelfsbrücke vom Typ D entstand neben der zerstörten Landgrafenbrücke, die zu den wichtigsten Verbindungen über die Ahr gehörte. Wie das THW mitteilte, erstellte eine Baumfirma die notwendigen neuen Auflager nach aufwändigen Räumarbeiten weiterer THW-Einheiten. Das Material kam aus zentralen Lagern des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zur Baustelle.

Die längste jemals vom THW gebaute D-Behelfsbrücke

Mit 51,85 Metern Länge und zwei Fahrspuren ist die größte jemals vom THW gebaute D-Behelfsbrücke entstanden: Sie ist für Pkw und Lkw zugelassen. Verbaut wurden unter anderem 6.560 Schrauben und 152.749,2 Kilogramm Stahlelemente.

Die 60 Einsatzkräfte arbeiteten in zwei Schichten: Zu Spitzenzeiten wurde mit vier Kränen parallel gebaut, um neben der eigentlichen Montage auch die Baustellenlogistik sicherzustellen.  Im Laufe der Woche soll die Brücke für den Verkehr freigegeben werden, im Moment entstehen die entsprechenden Zufahrten.

Rheinland-Pfalz: Flutkatstrophe fordert bis dato 135 Todesopfer

"Wir haben vor Ort mit drei anderen Gruppen zusammengearbeitet. Das Teamwork war überragend, die Motivation jedes einzelnen war nicht zu bremsen, und nur so war die schnelle und langfristige Hilfe möglich", sagte Florian Wigger, der Gruppenführer der Fachgruppe Brückenbau.

THW-Mitarbeiter Hannes Reichlmaier erlebte bei seinem ersten Brückenbaueinsatz besonders intensiv mit, wie wichtig diese Arbeit für die Betroffenen vor Ort ist: "Brücken verbinden Menschen! Viele Bürger wären am liebsten schon über die halb fertige Brücke gelaufen, um irgendwie ans andere Ufer zu kommen."

In Rheinland-Pfalz hat sich die Zahl der Toten nach der Flutkatastrophe auf 135 erhöht (Stand: 30. Juli), 59 Menschen werden als vermisst geführt. Nach Angaben der Landesregierung sind weiterhin 5.500 Einsatzkräfte im Katastrophengebiet.

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