Flugwerft Schleißheim: Wir sind alle ein bisschen Raumfahrer

Schleißheim - Die Teflonpfanne ist nur ein Mythos. Beziehungsweise die Annahme, sie sei ein Ableger aus der Weltraumtechnologie – die Anti-Anbrenn-Pfanne gab es schon, bevor die ersten Satelliten in den Orbit geschossen wurden. Dennoch beruhen viele Erfindungen, die wir täglich nutzen auf solchen, die zuvor im All eingesetzt wurden.
Die machen das Leben nicht nur leichter, wie Navigationssysteme und moderne Datenübermittlung, sondern auch länger: Die heute mögliche Früherkennung von Schwarzem Hautkrebs ist einer Software zu verdanken, mit der bei der Mission ROSAT ab 1990 Bilder nach Supernovas durchsucht wurden.
Statt Galaxien durchforstet die Software eben Muttermale nach Auffälligkeiten. In der Landwirtschaft helfen indes Satellitenbilder bei der Bewässerung von Feldern oder dem sparsamen Einsatz von Dünger. Jetzt widmet das Deutsche Museum ebendiesen Technologien eine Ausstellung in der Flugwerft Oberschleißheim. "All.täglich" heißt sie passenderweise, gezeigt werden Beispiele aus acht Themenbereichen, wie "Gesundheit und Ernährung", "Kommunikation und Mobilität" oder "Wohnen und Arbeiten".
An interaktiven Touchscreens können Besucher, je nach Interesse, immer tiefer in die Details zur Technologie und ihrer Entwicklung eindringen. Auch Kinder, in etwa ab Vor- oder Grundschulalter können schon mitmachen. Pro Bereich gibt es zwei Info-Module, hinzukommen acht Exponat-Tafeln und eine über InnoSpace, eine Initiative des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Franziska Zeitler, die die Abteilung "Innovation und Neue Märkte" beim DLR leitet, sagt: "Wir haben die Themen und Exponate vor allem nach dem Gesichtspunkt ausgewählt, welchen Nutzen die Menschen davon haben." Alle Details, wie Gleitsichtbrille, Cerankochfeld, Solarzellen und der zukunftsfähige Wasserstoff als Treibstoff quasi aus dem All zur Erde kamen, sind ab Freitag bis zum 24. September zu sehen.
Ferdinand-Schulz-Allee, Oberschleißheim, 9 bis 17 Uhr, 6 Euro, Familienkarte 12 Euro