Flüchtling attackiert Rettungskräfte in Ottobrunn: Sanitäter wieder im Dienst

Wie die Münchner Berufsfeuerwehr am Dienstag mitgeteilt hat, ist der Sanitäter, der von einem 20-Jährigen in Ottobrunn attackiert worden ist, wieder im Dienst.
von  AZ/dpa
Ein Bild vom Tatort in Ottobrunn - die Scheibe des Notarztwagens ist eingeschlagen.
Ein Bild vom Tatort in Ottobrunn - die Scheibe des Notarztwagens ist eingeschlagen. © Thomas Gaulke

Ottobrunn - Nach der brutalen Attacke eines angetrunkenen 20-Jährigen auf einen Notarztwagen in Ottobrunn geht es zumindest dem betroffenen Sanitäter körperlich wieder gut. Er sei bereits wieder im Dienst, sagte Johann Petryszak von der Berufsfeuerwehr München am Dienstag. Der 38-Jährige, den ein Glassplitter am Auge getroffen hatte, sei körperlich unversehrt. "Er muss es aber psychisch verarbeiten." Die Notärztin in dem Wagen wird hingegen weiter im Krankenhaus behandelt. Sie hatte ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Kieferbruch, mehrere ausgeschlagene Zähne und Schnittverletzungen im Gesicht erlitten.

Die Notärztin wollte mit dem Sanitäter in einer Senioren-Wohnanlage einem Bewohner helfen. Als sie den Wagen abstellten, kamen der 20-jährige anerkannte Asylbewerber aus Eritrea und ein 17-Jähriger vorbei. Ohne erkennbaren Anlass warf der Eritreer eine volle Flasche gegen die Scheibe der Wagentür. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Später soll er angegeben haben, er sei wütend gewesen, da er keinen Alkohol mit in seine Unterkunft nehmen durfte – und habe gedacht, es handele sich um ein Polizeiauto.

Herrmann: "Werden die möglichst rasche Abschiebung prüfen"

Der Fall ist laut Feuerwehr nicht mit der sonstigen Gewalt an Einsatzstellen vergleichbar. "Unsere Einsatzkräfte gerieten in eine Situation, die mit dem eigentlichen Einsatzgeschehen nicht im Zusammenhang stand", sagte Dienststellenleiter Wolfgang Schäuble. "Der Vorfall am Freitagabend war ein Ereignis ungeahnter und unvorhersehbarer Gewalt gegen Menschen, deren Aufgabe es ist, Mitmenschen zu helfen", sagte Schäuble weiter. "So etwas kann nicht entschuldigt werden und darf nicht wieder passieren."


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