Feuerteufel wütet in München: Serie von Brandstiftungen hält Feuerwehr in Atem
Die Bilder zeigen das verheerende Ausmaß der Brandstiftung. Die trockenen Wälder fackeln innerhalb kürzester Zeit ab, die Feuerwehr kann gar nicht schnell genug einschreiten. Wer ist der Täter?
Grasbrunn - In München wütet ein Feuerteufel. Den dritten Tag in Folge kämpft die Feuerwehr gegen einen Waldbrand im Südosten der Stadt. Kurz vor 14 Uhr heulten die Sirenen um das Gut Keferloh. Rund 15.000 Quadratmeter, teils mit Baumhöhen bis zu zehn Metern, gingen in Flammen auf. Der böige Wind trieb die Flammen in die höheren Baumbestände.
Auch diesmal musste die B471 für Stunden wegen der Löscharbeiten gesperrt werden. Obwohl das Feuer nach einer Dreiviertelstunde unter Kontrolle war, zogen sich die Nachlöscharbeiten über mehrere Stunden hin. Die Polizei war mit mehreren uniformierten und Zivilstreifen sowie einem Hubschrauber im Einsatz.
Brandstiftung ist wahrscheinlich
Die aktuelle Brandstelle liegt nur rund 100 Meter von jener vom Samstag entfernt. Es ist der achte Waldbrand innerhalb von zehn Tagen in Münchens Südosten. Zwar sei die Waldbrandgefahr wegen der anhaltenden Trockenheit derzeit von Haus aus sehr hoch, sagte ein Polizeisprecher am Montag. "Aufgrund der Häufung der Fälle und der räumlichen Nähe glauben wir aber nicht an einen Zufall." Zumindest bestehe der Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung. In einigen Fällen könnten die Feuer auch absichtlich gelegt worden sein, ergänzte der Sprecher.
Beim größten Brand stand am Samstag eine Fläche so groß wie vier Fußballfelder in Flammen, in einem anderen Fall vom Sonntag im Münchner Stadtteil Waldperlach waren es zwei Fußballfelder. In Gräfelfing südwestlich von München brannte am Wochenende eine Wiese. Schon am Wochenende zuvor hatte es zwei Waldbrände gegeben. In Grafing standen am Freitagabend 500 Quadratmeter Wiese in Flammen. Zusammen entstand Schaden im fünfstelligen Eurobereich.
"Bei der Trockenheit reicht schon ein Zündholz"
Die Münchner Kripo ermittelt, fand aber keine Brandbeschleuniger. "Bei der Trockenheit reicht schon ein Zündholz", meinte der Sprecher. Die Polizei habe ihre Präsenz in der Region verstärkt. Auch berittene Polizei sei dort unterwegs. Die Regierung von Oberbayern ordnete vorbeugende Beobachtungsflüge an.
Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum in den oben genannten Waldgebieten Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesen Bränden stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 13, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.