Feldkirchen: Seniorin übergibt Betrügern Gold im Wert von Hunderttausenden Euro

Eine Rentnerin verliert ihre Ersparnisse im Wert von 400.o00 Euro. Der Täter läuft ihrem Neffen in die Arme.
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In München werden am Dienstag zwei "falsche Polizisten" verurteilt. (Symbolbild)
In München werden am Dienstag zwei "falsche Polizisten" verurteilt. (Symbolbild) © dpa

Feldkirchen - Durch einen Schockanruf hat eine 84-jährige Rentnerin aus Feldkirchen ein Vermögen verloren. Goldbarren im Wert von 400 000 Euro und zudem Bargeld übergab sie an ihrer Haustür an einen Fremden, weil sie dachte, damit ihrer Nichte zu helfen.

Es ist die altbekannte Masche, auf die die Rentnerin am Dienstagnachmittag hereinfiel: Ein Mann gab sich am Telefon als Polizist aus. Er behauptete, die Nichte der 84-Jährigen habe einen Unfall mit einem Todesopfer verursacht. Die Nichte müsse eine hohe Kaution bezahlen, oder andernfalls ins Gefängnis.

Die Rentnerin war so sehr in Panik, dass sie sofort zu ihrer Bank ging und dort ihr Schließfach leer räumte. Sie holte ihre dort aufbewahrten Goldbarren ab: insgesamt sieben Kilo im Gesamtwert von 400 000 Euro.

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Mitarbeiter von Banken greifen üblicherweise ein, wenn sie bemerken, dass ein Kunde plötzlich eine so hohe Summe abheben möchte. Da das Gold der Frau aber in einem Schließfach deponiert war, haben die Bankangestellten vermutlich von der Abholung nichts mitbekommen, weil Kunden aus Diskretionsgründen an ihren Schließfächern alleine sind.

Die Rentnerin übergab später am Nachmittag einem fremden Mann das Gold. Die Barren hatte sie für den Kurier in eine blaue Stofftasche mit der Aufschrift „Gemeinde Feldkirchen“ gepackt. Als der Fremde mit der Beute ging, kam ihm der Neffe der 84-Jährigen entgegen. Doch der ahnte natürlich nicht, dass seine Tante gerade von einem Trickbetrüger hereingelegt worden war.

Polizei fahndet nach Tätern und sucht Zeugen

Der Kurier ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, zirka 1, 80 Meter groß und etwa 80 Kilo schwer. Er trug eine hellblaue Windjacke und in der Hand einen blauen Stoffbeutel mit dem Gemeindewappen von Feldkirchen.
Die Polizei sucht Zeugen, die am Dienstag gegen 15 Uhr im Bereich Kreuzstraße, Regina-Ullmann-Straße, Sonnenstraße in Feldkirchen eine verdächtige Wahrnehmung gemacht haben. Hinweise an die ermittelnde AG Phänomene im Präsidium 089-2910-0.

Der Trick mit einem angeblich tödlichen Verkehrsunfall hat schon viele meist ältere Münchnerinnen und Münchner eine Menge Geld gekostet. 2021 belief sich der Gesamtschaden nach Angaben des Präsidiums auf 1,3 Millionen Euro. Dieses Jahr dürfte die Summe noch deutlich höher ausfallen.

Die Polizei warnt davor, sich von Anrufern unter Druck setzen zu lassen. Im Zweifelsfall das Gespräch beenden und den Polizeinotruf 110 wählen. 

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6 Kommentare
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  • Klara Fall am 24.11.2022 17:17 Uhr / Bewertung:

    Sieben Kilo Gold kann man nicht essen, man kann es nicht verheizen und im Dunklen leuchten tut's auch nicht. Man kann sich nur wie Dagobert Duck am Besitz ergötzen. Solange keine Panzerknacker kommen.
    Beängstigend, dass man im Alter dermaßen abzubauen kann, dass jegliches gesunde Misstrauen weg ist. Wahrscheinlich kommt eine steigende Interesselosigkeit und damit Uninformiertheit dazu. Wie sagte schon Loriot: "Ich will nur hier sitzen!"

  • Wolff am 23.11.2022 14:07 Uhr / Bewertung:

    So langsam muss aber auch mal hinterfragen, in welcher Welt diese Senioren eigentlich leben. Sind nicht schon genügend auf solche Machenschaften reingefallen und wurde noch nicht lange und ausführlich genug darüber berichtet? Oder wollen die einfach nichts dazulernen?

  • Wilhelmine am 23.11.2022 18:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Wolff

    Dann lieber mal öfter die Oma besuchen und nicht im Nachhinein meckern, dass das Erbe weg ist!

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