Familienstreit eskaliert: Rottweiler beißt Polizisten
Ein Familienstreit eskaliert – drei Streifenbeamte sind die Leidtragenden. Das Landgericht musste sich am Freitag mit dem Fall beschäftigen.
Fürstenfeldbruck - Schläge und Hundebisse – es kann verdammt hart sein, das Leben als Streifenpolizist. Diese Erfahrung mussten zwei Polizisten machen, die zu einem Familienkrach in Fürstenfeldbruck gerufen wurden. Am Freitag wurde der Fall im Sicherungsverfahren gegen Ivan G. (40, Name geändert) am Landgericht verhandelt.
Tochter schlägt Mutter: Polizei rückt an
Das war laut Anklage geschehen: Die Eltern auf der einen, Sohn und Tochter – beide mit psychischen Problemen – auf der anderen Seite trugen ihren Streit am 16. November 2012 lautstark vor der Wohnung aus. Die Mutter hatte die Polizei alarmiert, weil sie zuvor von ihrer Tochter geschlagen worden war.
Als die beiden Streifenpolizisten eintrafen, soll sich Ivan G. in Boxerpose den Beamten entgegengestellt haben. Um die Situation zu deeskalieren, brachten die Polizisten die Eltern zu einem inzwischen eingetroffenen Rettungswagen.
Sohn schlägt Polizist mit Bierflasche
Diese Zeit nutzte aber die Tochter, um ihren laut bellenden Rottweiler aus einem Bretterverschlag zu befreien. Gemeinsam mit dem Hund ging dann ihr Bruder gegen einen der Beamten vor. Der Hund sprang am Beamten hoch und Ivan G. schlug mit der Bierflasche zu. Der Polizist erlitt eine Schädelprellung, über dem linken Auge tropfte das Blut.
Hund beißt zweiten Polizisten in Unterarm
Der Rottweiler sprang danach den zweiten Polizisten an und biss ihm laut Anklage in den Unterarm. Eine zweite Streife traf ein, Ivan G. konnte schließlich – nachdem er einen weiteren Polizisten mit einem Schlag an die Schläfe getroffen hatte – überwältigt werden. Im Prozess am Freitag erklärte der an paranoider Schizophrenie leidende Mann, dass die Vorwürfe erfunden seien. Der Prozess dauert an.
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