"Erdinger Brauhaus" - ein Helles aus dem Weißbier-Olymp

Erding - Es geht viel um "Tradition", wenn Erdinger sein neues Bier bewirbt: In Erding würde schon seit dem Mittelalter Helles gebraut. Erdinger habe schon in den 90er Jahren eine Brauerei gekauft, die selbst seit dem 17. Jahrhundert Helles braut.
Ein Helles von Erdinger gab es in der über 100-jährigen Geschichte noch nie
Doch mit langer Tradition hat das neue untergärige Bier von Erdinger eher wenig zu tun - da mag das blaue Etikett, auf dem sich "Kathi und Basti" zuprosten, noch so volkstümlich daher kommen.

Denn eigentlich ist Erdinger Weißbräu natürlich eine Weißbiermarke. Seit 1886 wird das Bier hier gebraut. Ein Helles von Erdinger gab es in der über 100-jährigen Geschichte noch nie.
Der Weißbiermarkt nimmt ab, die Nachfrage nach Hellem steigt
Der Grund für das neue Bier (und der neuen Marke für das Helle: "Erdinger Brauhaus") ist so auch nicht die Tradition, sondern ein Trend: Der Weißbiermarkt nimmt ab, die Nachfrage nach Hellem steigt hingegen.
Auch ein Naturradler vom "Erdinger Brauhaus" gibt es wegen der hohen Nachfrage nun. Wie schmeckt das Bier? Die AZ hat es einem (subjektiven) Test unterzogen. Der erste Eindruck?
Helles und Radler von Erdinger: Die AZ kostet
Das Helle schmeckt frisch und mild, aber auch ein bisschen fad. Besonders viel Charakter oder einen speziellen Geschmack hat es nicht.
Das Radler hingegen schmeckt, wie ein Radler schmecken muss: Limonadig, frisch, leicht nach Bier und auch nicht so süß wie manch ein Radler der Konkurrenz.
Wird Erdinger mit diesen neuen Bieren den Münchner Biermarkt umkrempeln? Wahrscheinlich nicht - aber darum dürfte es den Brauern aus dem Norden von München auch gar nicht gehen.
Das neue Bier wird nämlich auch außerhalb von Bayern in Supermärkten und bei Händlern verkauft, wo die Marke hier deutlich mehr Erfolg haben könnte. Zudem sollen auch Restaurants und Kneipen das Helle neben dem altbekannten Weißbier ausschenken.