Bayerische Grüne gegen Atomtransport von Garching nach Ahaus

"Es macht also absolut keinen Sinn, einen teuren und hochgefährlichen Transport quer durch die Republik durchzuführen", sagt die Grünen-Abgeordnete Claudia Köhler.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wenn der seit zwei Jahren still stehende Reaktor wieder anfährt, wäre ein Atommülltransport nach Ahaus alsbald nötig. (Archivbild)
Wenn der seit zwei Jahren still stehende Reaktor wieder anfährt, wäre ein Atommülltransport nach Ahaus alsbald nötig. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa

Garching - Die Grünen im Bayerischen Landtag lehnen einen Transport abgebrannter Brennelemente aus dem Forschungsreaktor FRM II in Garching (Landkreis München) ins nordrhein-westfälische Zwischenlager Ahaus ab.

Markus Büchler: "Der Betrieb mit hochangereichertem Uran ist nicht mehr genehmigt" 

"Es macht also absolut keinen Sinn, einen teuren und hochgefährlichen Transport quer durch die Republik durchzuführen", sagte die Abgeordnete Claudia Köhler am Dienstag nach einem Besuch in Ahaus. "Das Zwischenlager Ahaus ist bis 2036 genehmigt. Was danach kommt, ist unklar." Vor einer Endlagerung in einem noch nicht einmal vorhandenen Endlager müsste der Atommüll zudem umgearbeitet werden.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Der FRM II dürfe vor der Umrüstung auf einen niedriger angereicherten Brennstoff gar nicht wieder anfahren, sagte der Abgeordnete Markus Büchler. Der Betrieb mit hochangereichertem Uran sei nicht mehr genehmigt. Andere Forschungsreaktoren seien umgerüstet; beim FRM II hätten Staatsregierung und Technische Universität München dies seit 20 Jahren "verschleppt". Das derzeitige Brennmaterial sei waffenfähig und international geächtet.

Im FRM II in Garching wird an einem neuen Brennstoff gearbeitet

Laut FRM II ist der Brennstoff hingegen nicht für die Herstellung von Waffen verwendbar. Es gebe kein Verfahren, um den Brennstoff dafür wiederaufzuarbeiten, sagte eine Sprecherin kürzlich. Derzeit wird an einem neuen Brennstoff gearbeitet. Wann umgestellt werden könnte, blieb aber offen. Dem Vernehmen nach könnte es Jahre dauern.

Wenn der seit zwei Jahren still stehende Reaktor wieder anfährt, wäre ein Atommülltransport nach Ahaus alsbald nötig. 47 Brennelemente haben sich seit der Inbetriebnahme des FRM II 2004 im Abklingbecken angesammelt.

Platz ist für 50 Elemente. Damit könnten nur noch drei Reaktorzyklen zu je etwa 60 Tagen gefahren werden. Es laufen Vorbereitungen für einen Transport nach Ahaus. Bisher gibt es aber keine Genehmigung dafür, obwohl schon 2017 Anträge gestellt wurden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
1 Kommentar
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Schwammerlsucher am 08.04.2022 07:40 Uhr / Bewertung:

    „ Es macht also absolut keinen Sinn, einen teuren und hochgefährlichen Transport quer durch die Republik durchzuführen“
    Und wohin dann damit, wenn das Abklingbecken voll ist? 50 passen da rein, 47 sind schon drin.
    Ich schätze die GRÜNEN ja, wähle sie sogar, aber manchmal setzt bei Vertretern dieser Partei der gesunde Menschenverstand aus.
    Wer keine Transporte will, muss sagen, wie das Müllproblem dann gelöste werden soll.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.