Baden, Boot fahren, entspannen: Die besten Tipps für Seen um München

Wer den sommerlichen Temperaturen entkommen und sich etwas abkühlen möchte, hat dafür im Münchner Umland einige tolle Möglichkeiten! Natürlich kann man an den bayerischen Seen auch wunderbar Schlemmen oder die Natur bei einem Spaziergang oder einer Bootsfahrt genießen! Die AZ-Redaktion kennt die besten Anlaufstationen für den Wasserspaß!
von  Ralph Hub, Michael Schilling, Heidi Geyer, Irene Kleber, Myriam Siegert, Sophie Anfang
Am Steg neben dem Segelklub Gmund ist das Wasser im Uferbereich so flach, das auch kleine Kinder ihren Spaß haben.
Am Steg neben dem Segelklub Gmund ist das Wasser im Uferbereich so flach, das auch kleine Kinder ihren Spaß haben. © Ralph Hub

München - Wenn es richtig heiß ist, möchte man einfach ans Wasser. Rund um München gibt es viele Möglichkeiten, sich abzukühlen.

Egal, ob man lieber einfach entspannt baden möchte, sportlich in ein Boot steigen oder den Badeausflug mit einer Radtour verbinden möchte: Die AZ-Redaktion hat die besten Tipps für Seen rund um die Stadt gesammelt.

Rund um den Tegernsee

Mit der Bayerischen Regiobahn und dem Deutschland-Ticket geht es preiswert, ohne Stau und lästige Parkplatzsuche innerhalb von einer Stunde vom Münchner Hauptbahnhof an den Tegernsee.

In Gmund steigt man aus. Vom Bahnhof aus brauchen Sie zu Fuß nur zehn Minuten bis runter zum See. Bei Seeglas und unterhalb vom Gut Kaltenbrunn (Biergarten!) legen die Schiffe der Weißblauen Flotte an. Zur Wahl stehen verschieden lange Rundfahrten auf dem See.

Wer mit dem Zug bis zur Endstation in Tegernsee fährt, kann nach einem kurzen Abstecher ins Bräustüberl unten an der Promenade in der Nähe der Seesauna Motor-, Ruder- oder auch Tretboote mieten.

Am gegenüber liegenden Ufer in Bad Wiessee gibt es an der Seepromenade ebenfalls die Möglichkeit, Boote zu mieten. Im Sailingcenter in der Nähe des Hotels Terrassenhof kann man u. a. Paddle Boards ausleihen. Wassertemperatur: gut 18 Grad.

Viel Spaß macht es auch, den See mit dem Rad zu umrunden. Entweder nimmt man sein eigenes Radl mit (Vorsicht: Radlticket für den Zug nicht vergessen), oder man mietet sich einfach vor Ort in einem der zahlreichen Bikeshops ein E-Bike. Mit Elektrounterstützung radelt sich die gut 20 Kilometer lange Strecke ruckzuck. An einigen Stellen gibt es allerdings keinen separaten Radlweg.

Ab zum Deininger Weiher

Eines sollte man vorweg sagen: Wer sich an den Deininger Weiher legen will, der sollte eine beschichtete (Picknick-)Decke mitnehmen. Denn die Wiesen rund herum sind ein bisserl sumpfig. Und trotzdem urig gemütlich, so in einer bewaldeten Senke gelegen. Viele nehmen das eigene Auto, um zum See bei Kleindingharting zu gelangen.

Da es vor Ort aber wenige Parkplätze gibt, seien zwei andere Anreisemöglichkeiten empfohlen, die zwar ein bisschen mehr Kraft bedürfen, aber man kann sich ja am See angekommen sofort abkühlen.

Mit einer Picknickdecke kann man es sich am Deininger Weiher besonders gemütlich machen.
Mit einer Picknickdecke kann man es sich am Deininger Weiher besonders gemütlich machen. © imago/ecomedia/robert fishman

Möglichkeit eins: mit dem Radl hinfahren. Das dauert ab Harlaching etwa eine Stunde (ca. 16 Kilometer). Die bequemste (und autofreiste Route) führt durch den Perlacher Forst an der Oberbiberger Straße entlang. Unterwegs fährt man am Perlacher Muggl vorbei. Hier kann man auch kurz absteigen, hinauflaufen und sich an der Aussicht erfreuen. Raus aus dem Forst kommt man dann bei der Kugler Alm und fährt dann auf einer Fahrradstraße über Kreuzpullach und Straßlach-Dingharting zum See.

Möglichkeit zwei: Man macht eine Wanderung von der S-Bahnstation Deisenhofen. Hier zunächst über die Sauerlacher Straße in Richtung Süden und dann über die Stefaniestraße bis zum Wanderweg, der durchs schattige Gleißenbachtal führt. Nur bei Kreuzpullach muss man kurz über eine Autostraße, ansonsten bleibt man schattig im Wald. Der einfache Weg dauert zwei Stunden und ist überwiegend eben.

Mit dem aufblasbaren Boot auf den Starnberger See

Für allerhöchsten Spaß braucht es nicht unbedingt die sündhaft teure Ausrüstung. Ein aufblasbares Zweier-Kajak lässt sich schon für einen zweistelligen Euro-Betrag erwerben (etwa für 80 Euro bei Lidl); eine effektive Luftpumpe kostet auch nicht die Welt.

Damit geht's dann zum Starnberger See, bevorzugt zur Ostseite – denn von der hat man nicht nur einen wundervollen Panoramablick auf die Berge, sondern man kann von hier auch wunderbar den Sonnenuntergang genießen. Wer öffentlich unterwegs ist, hat mit dem Kajak ordentlich was zu tragen; mit dem Auto ist's genehmer – auch wenn an Wochenenden und in den Ferien die Parkplatzsuche in Kempfenhausen oder Ambach zur Glücksache wird.

Mit Bergblick und Sonnenuntergang kann man auf dem Starnberger See paddeln.
Mit Bergblick und Sonnenuntergang kann man auf dem Starnberger See paddeln. © imago/Kickner

Dafür entschädigt dann das großartige Gefühl, sein eigener Kapitän zu sein. Mit dem Kajak muss man dafür gar nicht weit hinausfahren. Wozu auch? Schließlich gehört es hier zum Vergnügen, hin und wieder kulinarisch-gastronomische Landgänge einzulegen. Beim Buchscharner etwa – oder im Kleinen Seehaus in Münsing, das sich in den vergangenen Jahren zu einem Leider-nicht-mehr-ganz-Geheimtipp entwickelt hat (Obacht: nur Barzahlung).

Zwischendurch kann man sich einfach ins Wasser plumpsen lassen. Leise plätschernd die anderen Boote aus der Nähe bestaunen. Oder sich in einer Paddelpause im Schatten der Uferbäume ausruhen. Apropos Schatten: Ohne Sonnencreme wird's auf dem glitzernden See bald schmerzhaft heiß. Also nur mit Tube ins Kajak.

Staffelsee: See-Erlebnis mit Biergarten

Biergarten, Bootfahren, Baden – und das mit wunderbarem Blick in die Alpen: Ein Ausflug zur Nordseite des Staffelsees nach Uffing ist immer wieder schön. Dort liegt am Ufer der Biergarten des Seerestaurants Alpenblick (mit großem Parkplatz, gebührenpflichtig). Ein kühles Getränk holen, dazu Brezn und Obazdn, hinsetzen, in das schillernde Blau des Staffelsees schauen, hinter dem die Alpenkette herauslugt, ganz zauberhaft.

Das Restaurant Alpenblick in Uffing am Staffelsee.
Das Restaurant Alpenblick in Uffing am Staffelsee. © IMAGO/Manngold

Wer baden will, spaziert daneben auf die Liegewiese, wo man entspannt seine Decke ausbreiten und in den See gleiten kann. Dort steht auch ein Kiosk, die Bärtl Bar (bei schönem Wetter 10 bis 22.30 Uhr). Hier gibt's allerlei Kleinigkeiten, von Kaffee und Kuchen über Pizza und gegrilltes Gemüse bis zu Eiskaffee, Cocktails und Aperol Spritz.

Noch mehr Seezauber kommt auf, wenn man sich beim Alpenblick-Bootsverleih ein Ruderboot mietet (bei Schönwetter 10 bis 20 Uhr). Die Anfahrt: Kirchtalstraße 30, Uffing am Staffelsee; mit dem Auto etwa eine Stunde, mit S-Bahn und Zug ab Hbf gut zwei Stunden.

Sonnenuntergang erleben in Chieming am Chiemsee

Wenn die meisten Badegäste schon mit ihren Schirmen und Luftmatratzen nach Hause gefahren sind, geht es in Chieming erst richtig los. Am Ostufer des Chiemsees gelegen, kommen dann viele Einheimische und verbringen ihren Feierabend am "Sonnendeck", einem Kiosk direkt am Ufer. Dort gibt es, was das Aperitivo-Herz begehrt und kleine Gerichte. Außerdem steht dort ein Food Truck, der Pizza anbietet.

Und dann beginnt das Schauspiel: Der Sonnenuntergang taucht See und Berge in ein goldenes Licht, bis er schließlich am Horizont verglüht. Statt einem Absacker kann man an der Seepromenade entlang flanieren und die Stille genießen, wenn die Chiemgauer Alpen in Blau- und Lilatönen schimmern. Bei einem Abstecher ins Dorf ist auch noch ein Eis mit drin.

Die Chiemgauer Alpen im Lila-Tönen, gesehen von Chieming aus.
Die Chiemgauer Alpen im Lila-Tönen, gesehen von Chieming aus. © IMAGO/Martin Erdniss

Zu erreichen ist Chieming über die A8, Abfahrt Grabenstätt. Von dort sind es nur wenige Kilometer bis zum Ortseingang. Die Parkplätze sind auch abends gebührenpflichtig. Noch ein Tipp: Mückenschutzmittel lieber mal mitnehmen. Wer noch mal in den See hüpfen will, kann das tun, Badeschuhe schaden am steinigen Chiemsee-Ufer aber nicht. Auch eine kleine Liegewiese findet man ums Sonnendeck.

Flussbaden an der Ammer beim Scheibum-Durchbruch

Oberbayern hat unzählige wunderschöne Weiher und Seen zum Hineinhüpfen, genauso schön ist aber auch das Flussbaden. In Truchtlaching nördlich des Chiemsees zum Beispiel lädt das Alzbad, das einzige Flussstrandbad der Region, zum Plantschen ein. Die Alz fließt hier gemächlich, es gibt einen Nichtschwimmerbereich, einen Kiosk, einen Spielplatz und eine schöne Liegewiese mit Schattenbäumen. Der Eintritt zum Badegelände ist frei, von Seeon und Seebruck aus verkehrt sogar ein Shuttlebus (chiemsee-chiemgau.info/strandbad-alz).

Weit wilder und eher für geübte Schwimmer ist die Ammer im Ammertal zwischen Unterammergau und Peiting. Über Jahrtausende grub der Fluss hier die Ammerschlucht in die Gesteinsschichten. In diesem Abschnitt gibt es gleich verschiedene tolle Stellen – am beeindruckendsten ist sicher gleich ihr Beginn, die Scheibum, der Ammerdurchbruch, westlich von Saulgrub. Die Ammerschlucht erstreckt sich von hier noch etwa 20 Kilometer flussaufwärts.

Der beeindruckende Scheibum-Durchbruch an der Ammer. Hier haben sich Gumpen gebildet.
Der beeindruckende Scheibum-Durchbruch an der Ammer. Hier haben sich Gumpen gebildet. © IMAGO/Panthermedia

Der beeindruckende Felsdurchbruch ist etwa 600 Meter lang und bis zu 80 Meter tief. Hinter der engsten Stelle haben sich seitlich Gumpen gebildet, in denen das Wasser teilweise im Kreis fließt. Daher auch der Name – Scheibum bedeutet im Bairischen so viel wie "ringsherum".

Wer sich traut, hüpft zur Abkühlung in eine solche hinein – das Wasser ist aber freilich frischer als an den meisten Badeseen. Und Achtung, wir befinden uns hier im Naturschutzgebiet! Erreichbar ist die Ammerschlucht beispielsweise von einem Rundwanderweg von Bad Bayersoien aus (ammertal.net/ammerschlucht).

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