Aufwind oder Gegenwind? Die fliegende Ilse
Taufkirchen - Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat am Mittwoch erheblichen Aufwind erlebt. In der neuen Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen bei München stieg sie in den Windkanal und schwebte wie von selbst in die Höhe. "So beginnt der Tag gut, man hat Auftrieb", sagte die Ministerin anschließend mit einem Schmunzeln. Mit Spezialanzug und Helm trotzte sie am Weltfrauentag Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 Stundenkilometern. "Wenn Sie sinken wollen, müssen Sie sich klein machen. Wenn Sie steigen wollen, groß", instruierte Jochen Schweizer die Politikerin.
Schweizers Motto für Firmen "Sie kommen als Gruppe und gehen als Team" gefalle ihr besonders, sagte Aigner. Auf die Frage, mit welchen Parteikollegen sie in den Windkanal steigen würde, nannte sie ihren Kabinettskollegen Joachim Herrmann sowie Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der als Wahlkämpfer der CSU zur Seite steht. Zurückhaltend äußerte sie sich zu einem möglichen Flug mit Finanzminister Markus Söder, der dann womöglich über ihr schweben könnte - dies würde ihr nicht so gut gefallen.
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Auch die Bundeswehr will in der Jochen Schweizer Arena trainieren
Innen- und Sportminister Herrmann, der nicht im Wind abhob, nannte die Arena ein "neues Markenzeichen für Taufkirchen" und eine "großartige Bereicherung des Freizeitangebotes". Hier könnten sogar Träume gelebt werden, die man vorher selbst nicht kannte.
Das Gebäude in Form eines dreiblättrigen Rotors sei sogar vom Weltall aus zu sehen, sagte Airbus-Chef Thomas Enders, dessen Firma am Bau des Windkanals beteiligt war. Der 46 Meter hohe Turm, in dem vier Gebläse mit insgesamt 2400 PS die Luft ins Zirkulieren bringen, simuliert einen Fallschirmsprung. Auch die Bundeswehr solle dort trainieren, hieß es.
Schweizer, der 1989 in Oberschleißheim bei München die älteste bis heute betriebene stationäre Bungee-Sprunganlage Europas baute, hat in der neuen Halle auch eine künstliche Surf-Welle installiert. Besucher können bei 24 Grad Wassertemperatur ungefährlicher surfen als am Münchner Surfer-Eldorado Eisbach. Je nach Können ist die Kunstwelle zwischen 30 und 140 Zentimeter Höhe einstellbar. Im Sommer werden ein Hochseilgarten, ein Flying Fox-Park aus Seilrutschen sowie ein Abenteuerspielplatz eröffnet. Essen soll mit Gastronomie von Sterneköchen ein Erlebnis sein. "Der Mensch ist nicht, was er besitzt, sondern was er erlebt", sagt Schweizer. Er erwartet jährlich rund 300 000 Gäste, am ersten Wochenende kamen rund 10 000.