Alles gelogen! 21-Jährige hat Vergewaltigung frei erfunden

Am Sonntag sucht ein Großaufgebot der Polizei nach zwei angeblich dunkelhäutigen Vergewaltigern in Aschheim. Tags darauf stellt sich heraus: das vermeintliche Opfer hat die Geschichte frei erfunden.
Markus Giese
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In der Saturnstraße in Aschheim sollte die vermeintliche Vergewaltigung stattgefunden haben.
Daniel von Loeper In der Saturnstraße in Aschheim sollte die vermeintliche Vergewaltigung stattgefunden haben.

Am Sonntag sucht ein Großaufgebot der Polizei nach zwei angeblich dunkelhäutigen Vergewaltigern in Aschheim. Tags darauf stellt sich heraus: das vermeintliche Opfer hat die Geschichte frei erfunden.

Aschheim – Ganz Aschheim schreckte auf, als am Sonntagvormittag eine Einsatzhundertschaft der Polizei mit speziell ausgebildeten Suchhunden ("Man-Trailer") und sogar einem Hubschrauber das Gebiet rund um die Saturnstraße in Aschheim durchkämmte. Anwohner wurden befragt, die nahegelegenen Flüchtlingsunterkünfte wurden durchsucht, Asylbewerber vernommen – am Ende wurde die Suchaktion ergebnislos abgebrochen.

Ausgelöst hatte diesen Großeinsatz eine 21-Jährige, die nach einer durchfeierten Nacht auf dem Dorffest in Kirchheim behauptet hatte, auf dem Heimweg von zwei dunkelhäutigen Männern in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt worden zu sein. Wie sich jetzt herausgestellt hat, hat die 21-Jährige die Geschichte frei erfunden.

One-Night-Stand war ihr peinlich, da erfand sie die Vergewaltigung

Die junge Frau hatte sich im Rausch nachts von ihrem Begleiter getrennt und dann Sex mit einer anderen Bekanntschaft gehabt. Weil ihr der unüberlegte One-Night-Stand vor ihrem Begleiter peinlich war, überlegte sie sich die Vergewaltigungsgeschichte, die sie später auch einer Freundin erzählte. Die rief sofort die Polizei. Der Verdacht, dass die vermeintlichen Täter aus einer der nahegelegenen Asylbewerberunterkünfte gekommen sein könnten, lag nahe – das zuständige Fachkommissariat nahm die Anzeige ernst, die aufwendige Suchaktion ihren Lauf.

Weil die Suche ohne Ergebnis verlief, keine für Vergewaltigungen typische Verletzungen festgestellt wurden und sich die Aussagen von Zeugen und die des vermeintlichen Opfers widersprachen, wurde die 21-Jährige schließlich am Montagnachmittag erneut vernommen. Dort verstrickte sie sich dann abermals in Widersprüche und gab schließlich zu, die Geschichte erfunden zu haben. Sex gab es, aber einvernehmlich und nicht mit zwei dunkelhäutigen sondern nur einer (hellhäutigen) Person.

Die hanebüchene Geschichte dürfte die junge Frau nun teuer zu stehen kommen. Gegen sie wird wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt.

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