Umbau statt Neubau: Das fordert die IG Bau für München

Weil der Bau von neuen Wohnungen viel zu teuer ist und nur noch teurer wird, fordert die IG BAU ein Umdenken. Und präsentiert schier unglaubliche Zahlen.
von  AZ
Baulücke in der Elvirastraße: Was es wohl kosten wird, hier zu wohnen? (Archiv)
Baulücke in der Elvirastraße: Was es wohl kosten wird, hier zu wohnen? (Archiv) © Sigi Müller

München - Diese Ansage hört man sonst in dieser Deutlichkeit von Mietaktivisten am linkeren Ende des Spektrums. Sie kommt aber vom Vorsitzenden der IG BAU Oberbayern, Harald Wulf: "Es ist ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen", sagt er. Und meint damit: Privatvermieter und Wohnungsgesellschaften sollen darauf verzichten, die Mieten noch weiter zu erhöhen. "Ein Großteil der Haushalte wird durch die Kostenexplosion bei den Heizkosten ohnehin schon finanziell in die Knie gezwungen". 

Umbau oder Aufstocken statt Neubau

Weil auch der Neubau von Wohnungen von diesen explodierenden Kosten betroffen ist, schlägt Wulf zwei Alternativen vor: Umbauen und Aufstocken. "Wenn der Neubau nicht realisierbar erscheint, bietet gerade das Umbauen von vorhandenen Nicht-Wohngebäuden zu Wohnungen große Chancen." Und sogar "enormes Potential" sieht die IG Bau beim Aufstocken von bestehenden Wohnhäusern, die in der Nachkriegszeit bis Ende der neunziger Jahre gebaut wurden. 

München: 820.300 Wohnungen

Die IG Bau präsentiert zu diesen klaren Forderungen auch neue, erstaunliche Zahlen: Auf dem Gebiet der Stadt München werden insgesamt 59,3 Millionen Quadratmeter bewohnt. Die verteilen sich auf 820.300 Wohnungen. Die Zahlen stammen vom statistischen Bundesamt. Das Pestel-Institut in Hannover hat sie für die IG BAU analysiert. Ganze 28.400 Münchner Wohnungen verfügen den Zahlen zufolge über sieben oder mehr Räume. 

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ist eine der größten Gewerkschaften Deutschlands und vertritt rund 220.000 Mitglieder aus dem Baugewerbe, aber auch aus der Landwirtschaft und dem Umwelt- und Naturschutz.

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