Umbau geplant: Diese zentrale Münchner Straße wird sich in Zukunft stark verändern

München - Was für ein Gewuselauf der Schwanthalerstraße: Alle paar Meter eine Baustelle, viele Autos, aber kein Radweg. Zumindest zwischen der Sonnenstraße und der Paul-Heyse-Straße, wo auch das Deutsche Theater und das City Kino liegen. Gefährliche "Hardcore-Strecke" nennen Radlaktivisten die Schwanthalerstraße deshalb.
Für Fahrradfahrer soll es künftig sicherer werden. Der Stadtrat hat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss mehrheitlich beschlossen, dass – erst einmal – ein Radstreifen eingerichtet wird. Trennelemente (solche wie in der Brienner Straße) sollen Radler vor Unfällen schützen. "Protected Bike Lane" heißt das in der Fachsprache.
5000 Euro pro Meter - der CSU ist der Umbau zu teuer
"Protected Bike Lanes bekommt man schnell und kostengünstig auf die Straße", freut sich Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher. Der CSU ist das Ganze trotzdem zu teuer. Sie lehnte das Vorhaben ab. "Der Umbau von 600 Metern Straße kostet drei Millionen Euro. Das macht 5000 Euro pro Meter. Das ist kein verantwortungsvoller Umgang mit städtischen Finanzen", findet CSU-Stadträtin Veronika Mirlach.
In der Beschlussvorlage ist von Kosten zwischen zwei und drei Millionen die Rede. Dieser Betrag kommt deshalb zustande, weil die Fahrbahnoberfläche saniert werden muss. Die Markierung macht eine halbe Million aus.
Bis die Umsetzung losgeht, müssen sich Radfahrer noch etwas gedulden. Erst, wenn die vier größten Baustellen in dem Bereich fertig sind, soll es losgehen. Die Grünen rechnen damit, dass es 2026 so weit ist.
90 von 140 Parkplätze kommen weg
So wird sich die Schwanthalerstraße verändern: Heute gibt es dort drei Fahrspuren. Stadteinwärts soll eine von zwei Spuren zum Radweg werden. Stadtauswärts soll der Radweg dorthin, wo sich heute Parkplätze befinden.
Überall, wo möglich, soll der neue Radstreifen 2,30 Meter breit werden. Hinzu kommt ein 80 Zentimeter breiter Sicherheitsstreifen, auf dem die Trennelemente stehen sollen. Aufgrund der Maßnahme entfallen 90 von 140 Parkplätzen. Die, die übrig bleiben, sollen hauptsächlich als Liefer- und Ladezonen genutzt werden. Anwohner oder Besucher können dort also nicht parken. Das ist der Grund, warum die FDP dagegen stimmte. "Wir müssen über Ersatzlösungen reden und sie umsetzen, das sind wir allen Anliegern schuldig", sagt FDPler Fritz Roth.
Dauerhaft soll die Schwanthalerstraße nicht so bleiben. Denn an der Schwanthalerstraße soll eines Tages der Radschnellweg Richtung Starnberg starten. Wenn das konkret wird, müsste die Straße noch einmal umgebaut werden.