Ukrainischer Nationalheld und Nazi-Kollaborateur Bandera: Grab in München beschmiert
München - Es ist ein Gedenkort für viele nationalistisch geprägte Ukrainer, gerade auch jetzt während des Kriegs mit Russland: Das Grab des ukrainischen Nationalisten, Separatistenführers und Nazi-Kollaborateurs Stephan Bandera (1909-1959) auf dem Münchner Waldfriedhof.
Am vergangenen Wochenende wurde das Grab zum wiederholten Male beschmiert, wie die Deutschlandfunk-Journalistin Susanne Lettenbauer auf Twitter zeigte:
"Fascho", Anarchie-Zeichen, Hammer und Sichel und auch ein Hakenkreuz wurden in lila Farbe auf den Grabstein gesprüht. Wie verschiedene User auf Twitter zeigen, wurde der Grabstein über das Wochenende abgedeckt und mittlerweile schon wieder gereinigt. Laut "SZ" ist die Polizei dabei, den Vorfall auszuwerten. Eine Überwachungskamera gegenüber des Grabs soll dabei helfen.
Immer wieder Auseinandersetzungen am Grab
Die AZ berichtete zuletzt im März 2021 davon, dass das Grab Banderas in München geschändet wurde – damals war eine rote Flüssigkeit im Spiel.
Erst vor wenigen Wochen wurde Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Deutschland, von seinem Präsidenten Selenskyj abberufen. Er weigerte sich in einem Interview mit dem Youtube-Kanal "Jung & Naiv", Bandera als Faschisten zu bezeichnen und reagierte ausweichend, als er zu Banderas Beteiligung an Massenmorden während des Zweiten Weltkriegs befragt wurde. Melnyk selbst war 2015 an Banderas Grab in München, wie er auf Twitter schrieb.