Ukraine-Krieg: ÖDP fordert Verzicht auf Silvester-Böller
München - Keine zwei Monate dauert es mehr bis zum Jahreswechsel. Wie üblich wird wohl auch an Silvester 2022 in München wieder geböllert. Doch genau das soll es in diesem Jahr nicht geben, zumindest wenn es nach der ÖDP/München-Liste im Stadtrat geht. Sie fordert in einem Antrag vom Mittwoch, dass auf Feuerwerke verzichtet und gleichzeitig der Münchner Partnerstadt Kyiv durch den Winter geholfen wird.
Verzicht auf "Geldverschwendung und Umweltverschmutzung durch Feuerwerk"
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar dieses Jahres sei die Hilfsbereitschaft in der bayerischen Landeshauptstadt groß gewesen. Nun solle geprüft werden, was die Stadt und ihre Bevölkerung noch tun kann, um Kyiv "über den den von einem voraussichtlich sehr drastischen Energiemangel geprägten Winter zu helfen". Ein Großteil der ukrainischen Energieinfrastruktur ist bereits zerstört worden.
Die Partei fordert, dass insbesondere geprüft werden soll, inwieweit Münchner Bürger zum Verzicht "auf Geldverschwendung und Umweltverschmutzung durch Feuerwerk und Knallerei an Silvester motiviert werden können". Das gesparte Geld soll dann auf ein von der Stadt München eingerichtetes Konto gespendet werden, wodurch Kyiv unterstützt werden soll.
ÖDP: "Es gibt viele, die noch was abgeben können"
"Auch in München gibt es Menschen, die sehr unter der Energiekrise leiden und nichts beitragen können. Aber es gibt auch sehr viele, die die Krise finanziell gut abfedern und noch etwas abgeben können", heißt es in der Antragsbegründung.
Und weiter: "Ein Verzicht auf Knallerei 'nur zum Spaß' als Teilmaßnahme wäre auch deshalb das richtige Signal, weil in der Ukraine wirklich geschossen und gestorben wird. Wir sollten dieses Jahr in München schon aus Respekt vor den Menschen in der Ukraine, aber auch denen von ihnen, die nach München geflüchtet sind und unter ihren Kriegserfahrungen leiden, nicht zum reinen Vergnügen Raketen abfeuern und Knaller zünden."