Überstanden! So lief der Streik

Es war insgesamt weniger chaotisch als befürchtet: Die AZ dokumentiert, ob, wann, wo und wie lange Züge ausgefallen sind. Die S-Bahn bleibt in dieser Woche von weiteren Aktionen verschont. Neue MVG-Streiks sind aber möglich.
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Daniel von Loeper Illustration

MÜNCHEN - Es war insgesamt weniger chaotisch als befürchtet: Die AZ dokumentiert, ob, wann, wo und wie lange Züge ausgefallen sind. Die S-Bahn bleibt in dieser Woche von weiteren Aktionen verschont. Neue MVG-Streiks sind aber möglich.

Ausgefallene Züge, verspätete U-Bahnen, volle Trambahnen: Die Streiks bei MVG, S-Bahn und Bahn waren am Dienstag spürbar, fielen aber für manche doch weniger schlimm aus als erwartet. Eine Bilanz:

S-Bahn

So schlimm war’s: Die übelste Aktion: das lahmgelegte Stellwerk in Allach. Dadurch ging auf der S2 gar nichts mehr. Zwischen Dachau und Laim war die S-Bahn bis acht Uhr unterbrochen. Transnet und GDBA hatten zudem bis etwa 5.15 Uhr die Ausfahrt der Züge beim Stellwerk Steinhausen behindert – vor allem bei der S1 kam es deshalb den ganzen Tag zu Verzögerungen. Einzelne Züge fielen aus.

Das Krisenmanagement: Zur Entlastung der Stammstrecke starteten und endeten die S-Bahnen der Linien S1 (Freising/Flughafen) und der S6 (Tutzing) zeitweise am Hauptbahnhof, hieß es bei der Münchner S-Bahn.

Das Unternehmensfazit: „Die S-Bahnen in München konnten auf den Stammlinien weitestgehend planmäßig fahren.“ Bei den Verstärkerzügen für den 10-Minuten-Takt sei es aber zu Ausfällen gekommen. „Die Platzkapazitäten waren teilweise eingeschränkt.“

Die Betroffenen: Alle, die mit der S2 nach München fahren wollten. Eine junge Frau aus Dachau klagte: „Ich musste eineinhalb Stunden auf die S-Bahn warten. Jetzt komme ich zu spät zur Arbeit.“ Andreas Nagel von der „Aktion Münchner Fahrgäste“ urteilt: „Angeschmiert waren vor allem Fahrgäste aus dem Westen.“ Mangels Lautsprecherdurchsagen seien viele von ihnen sinnlos bis nach Laim gefahren, so Nagel – wo nichts mehr weiterging, denn in Laim biegt die S2 ab. Also ging’s für die Pendler zurück nach Pasing – und von dort nur mit dem Bus weiter. Ein echter Härtefall.

U-BAHN, TRAM, BUS

So schlimm war’s: Vor allem am Hauptbahnhof gab es Gedrängel auf den U-Bahnsteigen. Immer wieder fielen Züge aus oder fuhren später los. Mit Menschenmassen bei der U3 und U6 in Richtung Allianz Arena am Abend war wegen des DFB-Pokalspiels des FC Bayern gegen Bremen ebenfalls zu rechnen. Auch in den Trambahnen standen die Münchner gedrängt. In den Bussen blieb’s ruhig.

Das Krisenmanagement: Bei den Bussen fuhren zusätzliche Leiharbeiter. Ein MVG-Sprecher sprach von „großem organisatorischem Aufwand“.

Das MVG-Fazit: Im Berufsverkehr kam in der Regel alle 10 Minuten eine U-Bahn. Nur die Verstärker-Tram 16 entfiel. Auf den übrigen Linien lief’s „von einzelnen Ausfällen abgesehen weitgehend normal“.

Die Betroffenen: Vor allem jene Fahrgäste, die sich morgens in die U2 quetschten – und am Abend wohl die Bayern-Fans. Weitere Streiks sind nicht ausgeschlossen, droht die dbb-Tarifunion.

ZÜGE

So schlimm war’s: Am heftigsten traf es Regional- und Fernzüge. Wegen des stillgelegten Stellwerks in Allach fielen IC- und ICE-Züge nach Nürnberg aus. Bestreikt wurden auch BOB und die Alex-Züge in Richtung Kempten.

DasKrisenmanagement: Die Schlangen am Servicepoint waren lang, obwohl die Deutsche Bahn 100 zusätzliche Mitarbeiter einsetzte. Die BOB setzte von Holzkirchen aus Ersatzbusse ein.

Die Opfer: Viele DB-Kunden erfuhren oft erst am Bahnsteig, wie sie weiterkommen. Oder dass eben nicht. So verzweifelte eine Anwältin am Hauptbahnhof, weil sie einen Gerichtstermin in Nürnberg verpasste. Immerhin:

Alle (S-)Bahnen bleiben diese Woche von weiteren Streiks verschont.

A. Hund

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