ÜberLebensWert - 11 Gründe

Tollwoods Weltsalon ist eine Erlebniswelt, in der nicht die Klage, dass alles schlechter sei als früher, sondern die Lust am Bessermachen zu Hause ist. Diese Welt steckt voller Ideen, verpackt in Podiumsdiskussionen, Vorträge, Musik, Kabarett und Theater. Spiegel dieser Fülle ist das Zelt selbst, seine Gestaltung, seine Atmosphäre. Da gibt es zum Beispiel die elf Gründe, warum das Leben "überlebenswert" ist, eingefangen in 16 Installationen, von denen eine, nicht nur aus aktuellem Anlass, "Willkommen Zuhause – das Gefühl von Heimat" heißt. An anderer Stelle steht eine "Sorgen-Entsorgungsstation", und im "Tauschraum" wandelt sich Wertloses zu Wertvollem. Nachdenklich macht die Vorratskammer, es gibt einen echten "Stillen Ort", der zum Sinnieren über das Glück einlädt und und und … Dass bei alldem das leibliche Wohl nicht vergessen wird, versteht sich von selbst. An einer Bar warten Köstlichkeiten und Getränke auf hungrige und durstige Besucher. Und natürlich ist auch die gut sortierte Buchhandlung wieder mit von der Partie.
Performances und Klanginstallationen
von isar148, Etta Streicher und Kalle Laar
"Bei isar148 ist nur eines sicher: dass Sie sich amüsieren." Mit Roland Trescher und Dorothea Anzinger kommen zwei Impro-Theater Profis, die den Weltsalon in ihrer Performance "Nimm den Vogel aus dem Strauß" aufmischen – natürlich passend zum Motto "ÜberLebensWert". Die Slam-Poetry Soundinstallation von Etta Streicher gibt dem "Erdbällchen " eine Stimme: eine Hommage an den Boden unter unseren Füßen. Und Soundtüftler Kalle Laar verzaubert die Besucher nicht nur mit Geräuschen aus dem Termitenhaufen, sondern auch im Raum voller Glück.
Soundinstallationen: Di 24.11. – Mi 23.12. Außer bei Veranstaltungen Eintritt frei
Performance isar148: "Nimm den Vogel aus dem Strauß" Do 17.12. & Sa 19.12. Beginn 17.12. 18 + 19 + 20 Uhr, 19.12. 15 + 16 + 17 Uhr Eintritt frei
Herakut - Kunst bleibt grenzenlos
Ein multimedialer Beitrag zur aktuellen Flüchtlingssituation vom Künstlerduo Herakut
Ihre Kunst stammt aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt. Murals aus Jordanien, dem Gaza-Streifen, Miami, Berlin oder auch München decken auf, was das Künstlerduo antreibt. Herakut entgrenzt Kunst als rein ästhetisches Objekt. Ihre figurative und abstrakte Arbeitsweise ist gespickt mit poetischen Andeutungen und lädt ein, in die Gedankenwelt der Menschen aus unterschiedlichsten Milieus einzutauchen. Thematisch wird dabei abgefragt: "Wo ist unsere Verantwortung und unsere menschliche Pflicht für ein friedliches, respektvolles Wir?" Als Kunstbetrachter ihrer Werke sind wir gefragt, Antworten zu finden und Weltentwürfe neu zu gestalten.
Dabei bleibt nicht nur ihre Botschaft grenzenlos – auch ihr unverwechselbarer Stil kennt keine Grenzen. Obwohl ihre Wurzeln in der Urban Art Szene sind, schließt ihr künstlerisches Schaffen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulpturen und Installationen mit ein. Unter der Verwendung unterschiedlichster Materialien, entsteht eine Formsprache der besonderen Art. Schicht für Schicht setzt sich aus einer groben Skizze und einer lasierenden, realistischen Malerei eine neue Wirklichkeit zusammen. Zu Recht sind sie das wohl weltweit bekannteste Street Art-Duo.
Di 24.11. – Mi 23.12. Außer bei Veranstaltungen Eintritt frei In Kooperation mit der Galerie MUCA | Urban Art Organization
Unfassbare Kriege
"Nicht militärische Mittel werden genutzt, um zu eskalieren, sondern zivile." (Christian Mölling, Stiftung Wissenschaft und Politik)
Als Soldaten und Fahrzeuge ohne Hoheitsabzeichen im Frühjahr 2014 im Zuge des Ukraine-Konflikts die Krim besetzten, war zunächst unklar: Ist das ein Angriff? Und wenn ja – von wem? Niemand hatte offiziell den Krieg erklärt. "Hybride Kriege" ist der Fachbegriff für eine Form der Kriegsführung ohne Kriegserklärung. In anderen Worten: Die Grenzen zwischen Krieg und Nichtkrieg verschwimmen. Hier gibt es keine Kriegserklärung, es kämpft nicht mehr Armee gegen Armee, Soldaten tragen keine Hoheitsabzeichen mehr. Es werden Kampfmittel benutzt, die international geächtet sind, es werden Desinformationskampagnen und Cyberattacken auf fremde Netzwerke gestartet, Medienpropaganda wird ebenso eingesetzt wie verdeckte Interventionen. Alles ist mit allem verbunden.
"Das neue Gesicht des Krieges " nannte es "Die Zeit", und längst beschäftigen sich die hohen Militärs der westlichen Staaten mit der Frage, wie sie auf die Bedrohung reagieren sollen. Der Fall "Russland und die Krim" ist ja noch lange nicht zu Ende erzählt. Politik- und Militärwissenschaftler warnen vor dieser brandgefährlichen und eskalationsträchtigen Kriegsvariante.
Auf dem Podium: Claudia Roth Die Grünen-Politikerin ist Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und engagiert sich für Menschenrechte, Frieden und Toleranz, Reinhold Robbe Der SPD-Politiker war Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages und ist Geschäftsführer des sicherheitspolitischen Beratungsdienstes DIDES GmbH, Dr. Hans-Georg Ehrhart Der Politikwissenschaftler ist Leiter des Zentrums für Europäische Friedens- und Sicherheitsstudien am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg.
Moderation: Jutta Prediger, Bayern 2
Mi 9.12., Beginn 19.30 Uhr Eintritt frei Reservierung erbeten unter www.weltsalon.de
Welcome
Krieg, Unterdrückung, Angst, Armut, Naturkatastrophen – es gibt viele Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen. Klar ist: Niemand flieht ohne Grund.
Heimat. Flucht. Beweggründe.
Wir erleben die größte Flüchtlingswelle seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Weltweit sind mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht, die Hälfte von ihnen ist minderjährig. Die erste Welle der Hilfsbereitschaft in Deutschland war groß, auch in München.
Doch was kommt nach den Schuh- und Kleiderspenden? Anwohner protestieren schon jetzt gegen Flüchtlingsunterkünfte in ihrer näheren Umgebung. Demonstranten – nicht nur aus dem rechtsradikalen Lager – kommunizieren offen ausländerfeindliche Ressentiments. Häuser, in denen Flüchtlinge unterkommen sollen oder schon untergebracht sind, gehen in Flammen auf. Wie also kommen wir zu einem "Wir", zu einer aufgeschlossenen Gesellschaft, die Menschen Schutz und Heimat bietet? Was muss die Politik tun, um würdige Perspektiven für Asylsuchende zu schaffen? Wie gelingt ein friedliches, von gegenseitigem Respekt geprägtes Zusammenleben? Uns erwartet eine gesellschaftspolitische, humanitäre und psychologische Gratwanderung.
Auf dem Podium: Prof. Dr. Andreas Zick Der Sozialpsychologe leitet das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, Wolfgang Bauer Der "Zeit"-Journalist und vielfach ausgezeichnete Kriegsberichterstatter begleitete syrische Flüchtlinge und war "undercover" auf einem Flüchtlingsschiff im Mittelmeer und Alex Rühle Der Journalist ist Aufsichtsratsmitglied von Bellevue di Monaco und Mitbegründer der Münchner "Goldgrund Immobilien Organisation", die als fiktiver Bauträger den Wahnsinn des Münchner Wohnungsmarktes offenlegte.
Moderation: Till Nassif, cosmo TV, ARD-Morgenmagazin
Mi 16.12., Beginn 19.30 Uhr Eintritt frei Reservierung erbeten unter www.weltsalon.de
Lebensart: Der Stoff aus dem das Glück ist
"So glücklich wie ich, gibt es keinen Menschen unter der Sonne!" sagte Hans im Glück im gleichnamigen Grimmschen Märchen. Er tauschte einen Klumpen Gold gegen ein Pferd, das Pferd gegen eine Kuh ... und so weiter, bis er völlig mittellos dastand – und dennoch glücklich war. Ist weniger tatsächlich mehr?
Geklagt wird in Deutschland gerne und viel: über gesellschaftliche Vereinsamung und Konsumzwang, über allzu brüchigen Gemeinsinn und sinnentleerte Jobs, über das Auseinanderdriften der Generationen und das Versagen der Politik. Und dass alles teurer wird. Vom Wetter ganz zu schweigen. Es scheint, als hätten wir Deutsche Gründe genug zum Unglücklichsein.
Jedenfalls rangieren wir auf der internationalen Glückstabelle nur im Mittelfeld – und das, obwohl wir in einem der reichsten und sichersten Länder der Erde leben. Was also ist der Stoff, aus dem das Glück besteht? Und was macht eine glückliche, lebenswerte Gesellschaft aus?
Auf dem Podium: Joachim Klöckner Der einstige Maschinenbauer und Energieberater hat "Die Leichtigkeit des Meins" entdeckt. Was der Minimalismus-Coach besitzt, passt in einen Rucksack. Agnes Schuster Die Sozialpädagogin und Inhaberin einer Buchhandlung ist Mitgründerin von Tempelhof, einer ökosozialen, generationengerechten Lebensgemeinschaft. Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel Der Professor für Makroökonomie und Psychologische Ökonomie an der Technischen Hochschule in Nürnberg ist einer der renommiertesten Experten in der interdisziplinären Glücksforschung. Moderation: Klaus Schneider, Bayern 2 Fr 18.12. Beginn 19.30 Uhr Eintritt frei Reservierung erbeten unter www.weltsalon.de
Artgerechtes München
So deutliche Worte gab es selten: Die Haltungsbedingungen eines Großteils der Nutztiere seien nicht zukunftsfähig, vor allem im Tierschutz gebe es erhebliche Defizite. Keine Parole von Tierschützern, sondern der Wortlaut des aktuellen Gutachtens des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium. Dass der größte Teil der Nutztiere ein erbärmliches Dasein führt und die industrielle Massentierhaltung eine auch für den Menschen gesundheitliche und ökologische Zeitbombe ist, zeigen aktuelle Zahlen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet zunehmend, der Ruf nach "gut erzeugten Lebensmitteln " wird immer lauter. Dabei liegt vor allem die Tierhaltung den Verbrauchern am Herzen. Auch die Münchner sind hier keine Ausnahme: Eine große Mehrheit wünscht sich, dass im Wirkungskreis der Landeshauptstadt nur noch Produkte aus artgerechter Tierhaltung auf den Tisch kommen. Dass die Kosten hierfür überschaubar sind, beweisen Gutachten. Bleibt die Frage: Was muss passieren, damit die Politik reagiert? Die Diskussion um ein "artgerechtes München" ist in vollem Gange.
Auf dem Podium: Christine Strobl, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München Gertraud Gafus, bayerische Bäuerin und Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Toni Roiderer, seit 2002 Sprecher der Wiesnwirte und Inhaber eines großen Gasthofs mit Metzgerei Dr. Rupert Ebner, Tierarzt mit Schwerpunkt Nutztierhaltung, Referent für Gesundheit, Klimaschutz und Umwelt der Stadt Ingolstadt Moderation: Sybille Giel, Bayern 2 Di 1.12. Beginn 19.30 Uhr Eintritt frei Reservierung erbeten unter www.weltsalon.de
Geschichten der Erde
Dieter Schonlau
"Regenwälder – Leben im Dschungel" Es sind die Geheimnisse des Dschungels, die den National Geographic-Fotografen Dieter Schonlau und seine Frau Sandra Hanke in die abgeschiedensten Gebiete locken. Dieter Schonlaus Bilder und Erzählungen sind mehr als nur Dokumente von großen Abenteuern, sie mahnen eindringlich zum sorgsamen Umgang mit unserem Planeten.
Mo 7.12., Beginn 19.30 Uhr Eintritt frei Reservierung erbeten unter www.weltsalon.de
Uli Kunz und Sandra Schöttner
"Leidenschaft Ozean" Die Wunderwelten unter der Wasseroberfläche zu entdecken und zu schützen, das haben sich der Forschungstaucher Uli Kunz und die Meeresbiologin Dr. Sandra Schöttner von Greenpeace zur Lebensaufgabe gemacht. Gemeinsam entführen sie auf eine Bilderreise in eine faszinierende, verborgene und bedrohte Welt.
Fr 27.11., Beginn 19.30 Uhr Eintritt frei Reservierung erbeten unter www.weltsalon.de
Galsan Tschinag
Er ist in der Welt zu Hause, seine Heimat aber ist der Hohe Altai in der Mongolei. Von dort bezieht der Schamane Galsan Tschinag, Autor und Oberhaupt der Tuwa-Nomaden, Kraft und Wissen. Auf Tollwood wird er über das Miteinander von Mensch und Mensch sowie Mensch und Natur sprechen.
Sa 28.11., Beginn 19.30 Uhr Eintritt frei Reservierung erbeten unter www.weltsalon.de
Kunst im Weltsalon
"Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar", sagte der Maler Paul Klee. Und so dienen dem Berliner Künstler Nils Völker Müllsäcke als Material seiner Installation "One Hundred Fourteen". In seinen Werken arbeitet er mit den Mitteln des Physical Computing an der Schnittstelle von Technik und Kunst. Seine international ausgestellten Installationen rücken die gewöhnliche Mülltüte in ein ganz anderes Licht. Ein weiteres Kunstwerk, künstlerisch umgesetzt von Anna Allkämper und Adam Stubley: Eine fröhlich schwappende Meereswelle aus einer unüberschaubaren Anzahl bunter FlipFlops, davor eine Sitzwelle, die zum Verweilen einlädt. Urlaub? Die Botschaft ist eine andere: Die Sandalen sind ein Mahnmal und stehen symbolisch für die Zahl der Menschen, die allein in diesem Jahr auf der Flucht vor Europas Küsten den Tod gefunden haben.
MunicPic
"Ein Fremder ist ein Freund, den man noch nicht kennt." Das ist das Motto von MUNICPICNIC, einem multikulturellen Willkommens- Picknick inklusive Begleitprogramm mit und für Flüchtlinge. Jeder, der kann, bringt Essen, Getränke und Geschirr mit für mehr als eine Person. Und dann wird geteilt. So 6.12. Beginn 16.30 Uhr Eintritt frei Weitere Infos unter www.tollwood.de