Überleben in fremden Ländern

Die Ethnologischen Film-Tage erzählen von Nomaden, Indianern und gescheiterten Touristen.
Andere Welten – anders sehen“ lautet die Überschrift zu den 8. Tagen des Ethnologischen Films. Bis Sonntag, 26. Oktober, werden noch sechs Filme gezeigt in den Forum-Kinos im Deutschen Museum. Die Filme spielen auf beinahe allen Kontinenten und sie erzählen davon, wie Menschen unter schwierigsten Umständen ihr Leben meistern. Thema der diesjährigen Filme, so der Veranstalter, die Mediengruppe München, sei das „fragile Verhältnis zwischen kultureller Gleichmacherei und Wahrung der Identität“.
Heute, 21. Oktober, kommt „Eisenfresser“ von Shaheen Dill-Riaz, der Film geht um die Arbeiter, die am einstmals weißen Strand von Chittagong, Bangladesch, ausgemusterte Tanker und Containerschiffe an Land ziehen, barfuss und mit bloßen Händen, mithilfe von Stahl-Seilen. Eisenfresser werden sie genannt in der Landessprache, die meisten von ihnen kommen aus dem armen, von Hungersnot geplagten Norden des Landes.
„Bruno Manser – Kampf um den Regenwald“ ist ein schweizer Film über den Schweizer Regenwaldschützer Manser (Regie: Christoph Kühn). Von 1984 bis 1990 hat er in Sarawak auf Borneo beim Volk der Penan, einem der letzten nomadischen Urwaldvölker, gelebt. 2000 ist er – auf einer geheimen Reise zu den Penan – spurlos verschwunden. Mittwoch, 22. Oktober.
Eine Mischung aus Dokumentation und Komödie ist „Hotel Very Welcome“, Donnerstag, 23. Oktober. Inhalt ist die Reise von fünf Rucksacktouristen, bislang bestenfalls halb glücklich im Leben, nach Asien. Dort hoffen alle aufs ganze, große Glück. Die eine meditiert, andere hängen auf Parties rum. Der Film von Sonja Heiss wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Am Freitag, 24. Oktober, kommt „Upstream Battle – Stromaufwärts“, es ist die Geschichte eines Indianervolkes im Kampf gegen einen amerikanischen Stromkonzern. Der verseucht mit vier Wasserkraftwerken den überlebensnotwendigen Klamath River.
„Comrades in Dreams – Leinwandfieber“ steht am Samstag, 25. Oktober, auf dem Programm, ein Dokumentarfilm über vier leidenschaftliche Kinobetreiber aus Nordkorea, Amerika, Indien und Afrika.
Der Abschlussfilm heißt „Touareg, Mon Ami“, Sonntag, 26. Oktober, er erzählt von Houché, der als Kind von Wüstennomaden in Niger aufgewachsen ist und jetzt österreichischer Staatsbürger ist. Beide Welten werden unkommentiert nebeneinander gestellt.
Andrea Kästle
Alle Filme beginnen um 20.30 Uhr. Karten: Tel. 21125200.