Überfall auf Zara: Münchens frechster Räuber
Trotz 3400 Polizisten in der City gelingt es einem 21-Jährigen, das Geschäft in der Neuhauser Straße zu überfallen und mit 30.000 Euro zu flüchten
München - Die Münchner Innenstadt war am Samstag das mit Sicherheit am besten bewachte Areal in Deutschland – wenn nicht weltweit. 3400 Polizisten waren im Einsatz, um den Bayerischen Hof, acht weitere Hotels und die Residenz zu bewachen, wo ein halbes Dutzend Staats- und Regierungschefs, über 70 Außen- und Verteidigungsminister und mehr als 90 Länderdelegationen zu Besuch waren.
Mitten in dieser Hochsicherheitszone hat ein Mann das Bekleidungsgeschäft Zara in der Fußgängerzone überfallen. Er schoss um sich – und trug unbehelligt 30.000 Euro Beute nach Hause.
Es war am Samstag, kurz vor 21 Uhr: Die Geschäfte in der City waren längst geschlossen, die Siko-Gäste ließen sich in der Residenz feine Rinderlende schmecken. Da bedrohte, nur wenige Gehminuten entfernt, ein Mann bei Zara vier Verkäufer. Der Räuber hatte sich entweder einschließen lassen oder war mit einem Schlüssel ins Geschäft gekommen. Als die vier Mitarbeiter (21 bis 26) die Tageseinnahmen wegschließen wollten, betrat der maskierte Räuber den Tresorraum und hielt sie mit einer Pistole in Schach.
Der Täter schoss auch in Richtung einer Verkäuferin. Da es sich bei der Waffe offenbar um einen Gasrevolver handelte, wurde sie nur leicht am Auge verletzt.
Der Räuber packte 30.000 Euro in eine Sporttasche und flüchtete übers Treppenhaus durch die Fußgängerzone. Die Fahndung verlief erfolglos.
Lange Freude hatte der Räuber allerdings nicht an seiner Beute. Die Zara-Mitarbeiter hatten in ihm einen Ex-Kollegen wiedererkannt. Sonntagfrüh wurde der 21-Jährige bei seiner Freundin im Raum Freising vom SEK festgenommen. Die Beute ist größtenteils sichergestellt.
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