Überfall auf Bodo Müller: Jetzt spricht seine Ex-Freundin

Heiratspläne und ein verlorener Schlüssel: Darum ging es in der Aussage der Ex-Geliebten im Prozess gegen Promi-Bäcker Bodo Müller.
von  Abendzeitung
Bodo Müller 2003 im Krankenhaus
Bodo Müller 2003 im Krankenhaus © Daniel von Loeper

Heiratspläne und ein verlorener Schlüssel: Darum ging es in der Aussage der Ex-Geliebten im Prozess gegen Promi-Bäcker Bodo Müller.

MÜNCHEN Zunächst wollte sie nicht so recht rausrücken. Dann aber gab Joelma G. (32) zu, dass sie mit Promi-Bäcker Bodo Müller (60) im Jahre 2003 liiert war, sogar von Heirat sei die Rede gewesen. Die Brasilianerin war vorübergehend selber ins Visier der Ermittler geraten, die den Überfall auf Müller vom 5. Oktober 2003 aufzuklären hatten. Das Verfahren gegen sie wurde aber eingestellt.

Müller aber muss sich seit Dienstag wegen Vortäuschen einer Straftat und Betruges vor dem Amtsgericht München verantworten. Die Verletzungen kann er sich nach einem medizinischen Gutachten zwar nicht selber beigebracht haben, zumindest der Raub aber soll vorgetäuscht sein.

Seine Ex-Freundin war in der Tatnacht, anders als alle Wiesn-Nächte zuvor, nicht in Müllers Wohnung gewesen. Sie habe sich damals mit ihrem jetzigen Ehemann getroffen, berichtete sie gestern. Ihr Schlüssel für die Wohnung Müllers war ihr wenige Tage zuvor verloren gegangen: „Ich glaube, dass er mir gezielt aus der Tasche gezogen wurde.“

Dass sie und der Promi-Bäcker mehr als nur „gute Freunde“ waren, gab die Südamerikanerin erst zu, als man sie mit ihren Aussagen bei der Polizei konfrontierte. Man habe sich sogar in Brasilien bereits die notwendigen Papiere für die Heirat besorgt. Und das, obwohl man sich auch heftig stritt.

Joelma G. gab – ebenfalls nur zögerlich – zu, dass sie bei einer Auseinandersetzung mit Müller diesen so heftig gegen eine Wand gestoßen hätte, dass er sich an der Nase verletzte. Als sehr abwehrend schildern die Polizisten Bodo Müllers Verhalten in der Nacht des Überfalls. Als zwei Beamte gegen fünf Uhr morgens im Krankenhaus auftauchten, um ihn zu befragen, habe er gesagt: „Ich will heute nicht mehr vernommen werden.“

Die Ermittler berichteten am Donnerstag zudem von der Spurenlage. So fanden sich am Bademantelgürtel, mit dem der Wiesn-Wirt gefesselt worden war, DNA-Spuren zweier unbekannter Personen. Für eine Zigarettenschachtel, eine am Boden liegende Uhr und das Blut am Schlüsselbund Müllers fehlen weitergehende Ermittlungen.

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