Überfälle auf Pizzaboten: Zweiter Täter vor Gericht

19-Jähriger wegen schwerer räuberischer Erpressung vor Gericht. Sein Komplize ist bereits verurteilt worden.
John Schneider |
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Die Anklagebank: Georg T. (r.) und seine beiden mutmaßlichen Helfer.
jot Die Anklagebank: Georg T. (r.) und seine beiden mutmaßlichen Helfer.

München - Das Frühjahr 2015 war für Münchens Pizzaboten eine Zeit der Angst. Fünf Mal hatten im März und April Unbekannte per Telefon Pizza bestellt. Doch statt Geld für die Pizza, erwartete die ausliefernden Pizzaboten dann an abgelegenen Orten im Münchner Süden ein Mann, der ihnen eine Waffe an die Brust hielt.

In zwei Fällen war der Räuber nicht allein. Ein zweiter Mann stand Schmiere. Die Beute: 900 Euro und Handys im Wert von 2000 Euro.

Dementsprechend groß wird die Erleichterung in der Branche gewesen sein, als die Polizei verkündete, dass sie die Täter festgenommen hat. Sie waren den Räubern durch einen Hinweis auf das Fluchtauto auf die Spur gekommen.

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Ein Täter bereits verurteil - zweiter Prozess läuft seit Freitag

 

Mit Omid C. (21, Namen geändert) wurde einer der beiden im Herbst bereits zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Die Jugendkammer unter dem Vorsitz von Richter Stephan Kirchinger sprach ihn der gemeinschaftlichen räuberischen Erpressung und vorsätzlichen Körperverletzung schuldig.

Seit Freitag muss sich nun sein Komplize Georg T. (19) wegen schwerer räuberischen Erpressung und wegen Drogenhandels vor Gericht verantworten. Mit auf der Anklagebank sitzen zwei weitere 19-Jährige, die ihm beim Handel mit Marihuana geholfen haben sollen.

 

Räuber widersprechen sich vor Gericht

 

Während der verurteilte Räuber Omid C. noch ausgesagt hatte, dass die Überfälle die Idee seines Spezl waren, dieser ihn sogar bedroht habe, damit er mitmacht, sagte Georg T. am Freitag zu Prozessbeginn genau das Gegenteil. Die Idee stamme von Omid C., weil dieser Geld für eine Motorradreparatur gebraucht habe. Er selber habe sich lediglich überreden lassen.

Sein Tatbeitrag habe sich darauf beschränkt, den Tatort zu bestimmen, den Pizza-Service anzurufen und bei den Taten Schmiere zu stehen. So wie am 17. März als er in Unterhaching einen Pizza-Sevice anrief. Er habe sich dann an der angegeben Adresse mit Omid C. hinter parkenden Autos versteckt.

Als eine Betrunkene aufkreuzte, wollte er schon einen Rückzieher machen. Doch sein Spezl habe ihn überredet, die Sache durchzuziehen. Als die Pizzabotin dann kam, habe Omid C. ihr seine Soft-Air-Waffe – die einer echten Heckler&Koch P 30 sehr ähnlich sah – auf die Brust gedrückt. Die Frau weigerte sich erst, rückte dann aber doch ihr iPhone und 250 Euro raus: „Das Handy wollten wir haben, damit sie nicht die Polizei rufen kann.“

Der Prozess wird fortgesetzt. Ein Urteil soll am 29. Januar fallen.

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