Ude will keine „Ehrenrunde“ mehr
Streit um das Sitzenbleiben. Der OB contra Schulminister Ludwig Spaenle.
München Nach der Abschaffung des Sitzenbleibens in mehreren Bundesländern verlangt Christian Ude als Landtagsspitzenkandidat der SPD, dass auch in Bayern die „Ehrenrunden“ gestrichen werden. „Ich habe es schon in meiner Schulzeit nicht begriffen, warum Mitschüler, die in einigen wenigen Fächern nicht mitkommen, alle Fächer wiederholen müssen.“
Inzwischen sei es die herrschende Meinung auch in der pädagogischen Literatur, dass das Durchfallen unsinnig sei.
Ude kritisierte, dass Bayerns Schulminister Ludwig Spaenle (CSU) sich gegen eine Abschaffung des Sitzenbleibens wehrt: „Die Repetenten sind beklagenswerte Zeitgenossen und kein bildungspolitisches Aushängeschild.“
Spaenle konterte, dass jeder Schüler in Bayern die individuelle Lernzeit bekommen solle, die er brauche – ohne, dass das als Sitzenbleiben zählt. „Wir wollen alles tun, damit wir das Pflichtwiederholen verhindern.“ Deswegen sei die Forderung der SPD „populistischer Unsinn“.
Spaenle hat eingeführt, dass leistungsschwache Kinder bei Bedarf fünf Jahre in der Grundschule bleiben, ohne dass das als Sitzenbleiben zählt. Das heißt „flexible Grundschule“. Minister Spaenle will das Sitzenbleiben nicht abschaffen, sondern als letztes Mittel „in besonderen Situationen“ behalten.
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