Ude watscht Klinik-Chef ab

Freddy Bergmann hat jetzt Ärger, weil er in einem Pressegespräch mehr Geld gefordert hat.
von  Julia Lenders

München - „Wir brauchen so schnell wie möglich neues Geld.“ Das hatte der kaufmännische Geschäftsführer des städtischen Klinikums, Freddy Bergmann, am Donnerstag in einem Pressegespräch erklärt. Jetzt hat er deshalb Ärger mit der Stadt.

OB Ude watschte ihn am Freitag via Pressemitteilung öffentlich ab. Überschrift: „Stadt befremdet über Vorgehen der Klinikum GmbH“. Worum geht’s? Allein im Oktober hatte es mehrere Gespräche zwischen Stadtspitze und Klinikgeschäftsführung gegeben. Noch drei Tage vor Bergmanns Pressegespräch hatte Ude mit der Klinik-Chefin Elizabeth Harrison geredet. Mit keinem Wort sei dabei vorgetragen worden, dass die Krankenhäuser „so schnell wie möglich neues Geld“ bräuchten.

Was die Stimmung nicht besser macht: Der OB hatte die Geschäftsführung beauftragt, bis zum 24. Oktober Eckdaten für den Entwurf des Wirtschafts- und des Unternehmensplans sowie Vorschläge für eine Sanierung vorzulegen. Doch Bergmann habe am Abgabetag selbst um eine Fristverlängerung bis Ende dieses Monats gebeten.

Jetzt ist der OB „überrascht und befremdet“, dass der Geschäftsführer, der nach eigenen Angaben vor Monatsende weder Zahlen noch Vorschläge vorlegen könne, dies im Pressegespräch schon getan habe. Bergmann hatte dabei auch eine zehnprozentige Kürzung der Betten angeregt.

„So geht’s natürlich nicht“, erbost sich auch Aufsichtsratschef Hep Monatzeder. „Es war nicht sehr klug, das zu tun.“ Er kündigt an: „Der Aufsichtsrat wird Konsequenzen ziehen müssen aus dem Verhalten Bergmanns.“

Kämmerer Ernst Wolowicz will nun konkrete Ansagen haben: „Das ist die Aufgabe der Geschäftsführung.“

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