Ude-Nachfolge: Reissl will jetzt doch nicht mehr
München - Im SPD-internen Ringen um die Nachfolge von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude ist Stadtrats-Fraktionschef Alexander Reissl aus dem Bewerberkreis ausgeschieden. Reissl teilte am Sonntag mit, er habe den Münchner SPD-Chef Hans-Ulrich Pfaffmann darüber informiert, dass er seine Bewerbung zurückziehe. Damit konkurrieren nun parteiintern noch Münchens Wirtschaftsreferent Dieter Reiter und Sozialreferentin Brigitte Meier um die OB-Kandidatur.
Reissl betonte, wichtigste Aufgabe für die Münchner SPD in den nächsten Jahren sei ein Wahlerfolg bei der Kommunalwahl 2014. Dabei spiele die Geschlossenheit der Partei eine große Rolle. „Der echte Wille, eigene Interessen unterzuordnen und das gemeinsame Ziel 2014 im Team zu erreichen, ist auch meine Verpflichtung“, sagte der Fraktionschef und versprach: „Ich stehe als Teamspieler mit ganzer Kraft und Engagement für das Wahlziel der Münchner SPD, bei der Kommunalwahl 2014 zu gewinnen, zur Verfügung.“
Beratungen am Montagabend
Pfaffmann nahm den Verzicht des Fraktionschefs auf eine Kandidatur „mit großem Respekt und Anerkennung“ zur Kenntnis. Reissl leite die Stadtratsfraktion mit großem Geschick und Weitblick und trage somit erheblich zum Erfolg der Münchner SPD bei. „Die Bereitschaft von Alexander Reissl, die SPD als Team zu begreifen, seine Bereitschaft, den Erfolg bei der Kommunalwahl 2014 über eigene Interessen zu stellen, ist ein starkes Zeichen für die Geschlossenheit der SPD München“, sagte Pfaffmann.
Eine Vorentscheidung über den OB-Kandidaten der SPD könnte schon am Montagabend fallen: Dann befassen sich die Ortsvorsitzenden, die Delegierten für den Parteirat und der Vorstand der Münchner SPD mit den Bewerbungen.
Ude, der seit 18 Jahren an der Spitze der bayerischen Landeshauptstadt steht, darf im Frühjahr 2014 aus Altersgründen nicht mehr antreten. Dafür wird er voraussichtlich die bayerische SPD als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2013 führen. Sollte es für das Amt des Ministerpräsidenten nicht reichen, will Ude die Rathausgeschäfte aber bis zur Wahl eines Nachfolgers weiterführen.