Ude: Die AZ darf nicht sterben!

Eine seiner letzten Amtshandlungen: Christian Ude macht sich mit deutlichen Worten für den Fortbestand der Abendzeitung stark
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Christian Ude signiert und verteilt die Abendzeitung: „Eine Zeitung ist mehr als ein Papierprodukt. Sie hat einen Kopf, sie hat einen Verstand, sie hat eine Seele und sie hat einen Charakter.“
Petra Schramek Christian Ude signiert und verteilt die Abendzeitung: „Eine Zeitung ist mehr als ein Papierprodukt. Sie hat einen Kopf, sie hat einen Verstand, sie hat eine Seele und sie hat einen Charakter.“

Eine seiner letzten Amtshandlungen: Christian Ude macht sich mit deutlichen Worten für den Fortbestand der Abendzeitung stark

München - Es waren noch nie so viele ... – ja, auch der letzte Arbeitstag des früheren OB Christian Ude war ein neuer Rekord: Es waren noch nie so viele Menschen auf dem Marienplatz, um einen Oberbürgermeister zu verabschieden.

Tausende kamen am Mittwoch nach dem Zwölf-Uhr-Glockenspiel ans Rathaus. Viele von ihnen haben vermutlich nie SPD gewählt, aber „den Ude“, den sie eben geliebt haben.

Mit 66 Jahren, da fängt auch Udes Leben neu an. Er genoss das Bad in der Menge. Bei dem gewaltigen Ansturm waren die städtischen Hilfskräfte überfordert.

Die Abendzeitung - ein Reichweiten-Champion

Ude stand am Ende einer schmalen Gasse, schüttelte Hände, bekam Blumen und Schokolade. Die strahlenden Menschen herzten ihn. Dafür bekamen sie Ude-Tassen geschenkt, Ude-Bücher und eine bunte Chronik aus 21 Jahren OB-Dasein. Jetzt wird er Legende.

Der Journalisten, Anwalt und nun Ex-OB trat anschließend kämpferisch für den Fortbestand der AZ ein: Bei der AZ-Aktion am Viktualienmarkt wurde er mit Applaus von der Menge begrüßt.

Promis treten für die AZ ein - die Bilder

Im Gespräch mit Moderator Stefan Schneider sagte Ude, wie sehr er den Blick in die Rentenzukunft genießt: „Alle wollen hören, es sei furchtbar. Die Wahrheit ist: Ich fühle mich wie ein Oberschüler am letzten Tag vor den Sommerferien.“

Die AZ - ein kritischer Geist

Die AZ hat ihn jahrzehntelang begleitet, auch als er noch kein Oberbürgermeister war. „Eine Amtszeit darf zu Ende gehen, das muss sie sogar auch. Aber die AZ darf nicht sterben“, sagte er.

Sein Auf- und Eintreten für den Erhalt der AZ war eine seiner letzten Amtshandlungen: „Eine Zeitung ist mehr als ein Papierprodukt. Sie hat einen Kopf, sie hat einen Verstand, sie hat eine Seele und sie hat einen Charakter.“

Ude attestierte der AZ unter anderem „einen kritischen Geist“, „Aufsässigkeit in der Landespolitik“, „Kompetenz in der Kultur“ und „Gespür für das Lebensgefühl und die Lebensart in dieser Stadt“.

Nicht immer sei er mit dem kritischen Geist der AZ einverstanden gewesen. Vor Jahren etwa war die AZ vehement gegen eine Tram im Englischen Garten eingetreten. „Das habe ich nie verstanden. Aber ich habe schon damals gesagt: Eine der Münchner Zeitungen spinnt immer. Und bei der AZ war das selten der Fall.“

An seinem letzten Abend als OB räumte er gegen Mitternacht erst sein Büro – besenrein. Vorher hat er mit den Mitarbeitern gefeiert und dann mit seiner Frau Edith statt Rotwein „ausnahmsweise mal einen Sekt“ aufgemacht. Aber er bleibt OB, zumindest auf dem Bildschirm. Denn Ude hat Franz Xaver Bogner zugesagt, eine Gastrolle als OB in der ARD-Serie „München7“ zu übernehmen.

 

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