U6-Hitzechaos: Fußball-Fans lösten Kettenreaktion aus

Tausend Menschen mussten in einer liegengebliebenen U6 bei schwindelerregenden Temperaturen ausharren – bis sie eigenmächtig die Türen öffneten. Darum kam es zu dem Hitze-Chaos auf den Gleisen Richtung Allianz Arena.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Hohe Temperaturen, keine Klimaanlage und eine überfüllte U-Bahn - keine gute Kombination
Twitter Eva Murray 3 Hohe Temperaturen, keine Klimaanlage und eine überfüllte U-Bahn - keine gute Kombination
Mehrere Passagiere machten ihrem Ärger auf Twitter und Facebook Luft
Twitter Eva Murray 3 Mehrere Passagiere machten ihrem Ärger auf Twitter und Facebook Luft
Die Fußball-Fans liefen im Gleis weiter Richtung Arena
Twitter/muppetgang 3 Die Fußball-Fans liefen im Gleis weiter Richtung Arena

München - 35 Grad Außentemperatur und eine vollgestopfte U6 Richtung Fröttmaning. Der FC Bayern spielt gegen Manchester City. In besagter U-Bahn wollen rund tausend Fußball-Fans nach Fröttmaning in die Allianz Arena fahren. Etwa 100 Meter vor dem Bahnof Freimann bleibt der Zug auf offener Strecke stehen und die Belüftung fällt aus. Als die Temperaturen in den Wägen gefühlt an die 50-Grad-Marke steigen, öffnen Fahrgäste über den Nothebel die Türen, um an Frischluft zu gelangen. Anders ist es in der liegengebliebenen U6 nicht mehr auszuhalten. Polizei und Feuerwehr leiteten die völlig erschöpften Fahrgäste über die Gleise in den Bahnhof Freimann. Zwei Personen mussten wegen Kreislaufschwäche behandelt werden.

Warum kam am Mittwochnachmittag zu dem U6-Totalausfall?

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, lag die Ursache für den U6-Gau an einem vorangefahrenen U-Bahn-Zug. Dieser war wegen einer Betriebsstörung letztendlich am U-Bahnhof Kieferngarten zum Stillstand gekommen. Dort wurden die Fahrgäste gebeten, den Zug am Bahnsteig zu verlassen. Ursache für das anschließende Chaos war das Verhalten einiger unvernünftiger Fußballfans. Sie sprangen im Bahnhof Kieferngarten vom Bahnsteig aus verbotenerweise in den Gleisbereich, um ihren Weg Richtung Arena fortzusetzen.

Fußball-Fans liefen im Gleis weiter Richtung Arena

Daraufhin musste die MVG den kompletten Strom in dem Bereich abschalten, um die Gleisfußgänger nicht der Gefahr eines tödlichen Stromschlages auszusetzen. Aufgrund dieser Stromsperrung kam es dann zu den massiven Störungen bei der U6 Richtung Fröttmaning – und die rund tausend eingeschlossenen Fußballfans mussten ihr Hitze-Martyrium durchleben.

Im weiteren Verlauf der Rettungsaktion von Polizei und Feuerwehr stellte sich heraus, dass noch ein zweiter Zug zwischen U-Bahnhof Freimann und U-Bahnhof Kieferngarten zum Stehen gekommen war. Auch hier wurde die Notentriegelung von Fahrgästen betätigt und Personen stiegen in den Gleisbereich.

Insgesamt befanden sich laut Polizei mehrere hundert Fahrgäste im Gleisbereich. Einige der Fahrgäste mussten vom Rettungsdienst wegen Kreislaufschwächen behandelt werden. Eine Person zog sich beim Übersteigen eines Zaunes eine Schnittwunde an der Hand zu. Gegen 22.15 Uhr lief die U6 wieder im Normalbetrieb.

Wer hat Schuld am Chaos?

Die MVG gibt den Gleis-Gehern die Schuld für das Chaos. Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste meint dagegen: „Wir erkennen Mängel im Notfallkonzept oder in der operativen Umsetzung.“

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.