U-Haft in Ungarn: Millionendieb will nicht ausgeliefert werden
München - Der Traum von einem Leben in Saus und Braus währte nur kurz. Seit vorigen Freitag sitzt Millionendieb Rijan K. in Ungarn im Gefängnis. Der Geldtransporterfahrer war am Mittwoch mit 1,1 Millionen Euro geflüchtet. An der Grenze zu seiner Heimat Serbien wurde er gefasst.
Wie die AZ erfuhr, hat der Verdächtige einer vereinfachten Auslieferung nicht zugestimmt. Dieses Verfahren ermöglicht, dass ein Verfolgter deutlich schneller ausgeliefert in das Land ausgeliefert werden kann, in dem er eine Straftat begangen hat.
Ein Richter in Ungarn verfügte, dass der 26-Jährige nun erstmal 40 Tage dort in Haft bleibt. Die Generalstaatsanwaltschaft München hat die Auslieferung beantragt.
Wie konnte Rijad K. überhaupt eingestellt werden?
Derweil sind die gestohlenen 1,1 Millionen Euro immer noch unauffindbar. "Zum Geld, eventuellen Mittätern oder dem Fluchtfahrzeug gibt es momentan keine Erkenntnisse", sagte Polizeisprecher Sven Müller am Dienstag. Der Coup war offenbar minutiös geplant. Rijad K. hatte seine beiden Kollegen vor einer Bank abgesetzt, dann fuhr er einfach davon. Der Transporter wurde später leer aufgefunden.
Unverständlich bleibt, wie Rijad K. überhaupt einen Job als Fahrer eines Sicherheitsdienstleisters bekommen konnte. Gegen ihn war bereits wegen Diebstahls, Körperverletzung und Verdacht des Raubes ermittelt worden.
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