U-Bahnhof Sendlinger Tor nach der Baustelle: Hier soll man auch abends einkaufen können

München - Der grunderneuerte U-Bahnhof Sendlinger Tor nimmt langsam Gestalt an. Neue Rolltreppen rollen, hier und da sieht man die künftige Farbgebung. Nur eines ist so mühsam und nervig wie schon die vergangenen Jahre: der Weg durchs Sperrengeschoss.
Beziehungsweise: der Irrweg. Selbst Menschen, die jahrzehntelang hier aus- und umgestiegen sind, schauen sich oft verwirrt um, wo man denn nun zur U3, U6 oder in die Sendlinger Straße kommt.
Schwer vorstellbar, wie es hier im Zwischengeschoss später einmal ausschauen soll (Zeitplan: siehe unten). Doch auch das zeichnet sich schon deutlicher ab, wie eine Nachfrage der AZ bei der MVG ergab.
U-Bahnhof Sendlinger Tor: Wie soll es im Sperrengeschoss aussehen?
Früher waren hier unter anderem ein Kiosk, ein Bäcker, ein Blumenladen und eine Selbstbedienungs-Sparkassen-Filiale. Alles eher klein und letztlich ziemlich in die Jahre gekommen. Und in Zukunft?

Soll der ganze U-Bahnhof modern sein. Und die Verkaufsflächen werden mehr als vervierfacht. Laut MVG hatte man hier bislang zehn Verkaufseinheiten auf insgesamt 230 Quadratmetern Fläche. Künftig sollen es mehr als 1.000 Quadratmeter in 13 Einheiten sein.
Und: Alles ist bereits vermietet! "Die Stadtwerke suchen aktuell nicht nach weiteren Mietern", sagte ein Sprecher zur AZ. Zu den konkreten Pächtern will man nicht allzu viel sagen, ein bisschen was ist dann aber doch rauszubekommen.
So sollen immerhin zwei der alten Mieter zurückkommen. Insgesamt aber wird (fast) alles anders. Von "vielen interessanten Vermarktungskonzepten", schwärmt man bei der MVG. "Das zukünftige Angebot umfasst neben Bäckereien Food- und auch Dienstleistungskonzepte." Ob es auch wieder einen Sparkassen-Automaten geben wird? Ja!, sagt die MVG.
Ob hier auch am Abend und am Wochenende Leben – und damit soziale Kontrolle – sein wird? Auch das plant die MVG. "Einige Läden werden länger als bis 20 Uhr geöffnet haben", bestätigt man auf die AZ-Anfrage hin. Allerdings nicht rund um die Uhr. "Es gibt keine 24-Stunden-Konzepte."
Baustelle am Sendlinger Tor: Das ist schon passiert, das kommt noch
Die Umgestaltung des Sendlinger Tors begann vor nunmehr fast zehn Jahren. Bereits 2013 wurde ein Gestaltungswettbewerb durchgeführt, 2015 wurde das Konzept genehmigt, nach einigen Vorarbeiten starteten die ersten Hauptbaumaßnahmen im Jahr 2017.
Ein wichtiger Bestandteil der Sanierung ist der bereits fertiggestellte Rolltreppenschwenk, mit dem die MVG das Umsteigen zwischen U3/6 und U1/2 weniger stauanfällig machen wollte.
Auch die neue, farbintensivere Verkleidung der Station ist teilweise schon recht fortgeschritten. In diesem und kommenden Jahr muss noch einiges getan werden. Unter anderem wird der Zugang zur Müllerstraße umgebaut und alle Boden-, Decken- und Wandflächen im Zwischengeschoss müssen fertiggestellt werden. 2023 sollen die Geschäfte einziehen.