U-Bahn München: Wieder mehr bettelnde Musiker unterwegs

Das Phänomen der bettelnden Musiker in der U-Bahn tritt wieder etwas stärker auf. Wozu Bahn und MVG raten.
von  Felix Müller
Bettler mit Instrumenten droht in der U-Bahn ein Bußgeld (Symbolbild aus Paris).
Bettler mit Instrumenten droht in der U-Bahn ein Bußgeld (Symbolbild aus Paris). © dpa

München - Anders als in anderen Großstädten wird in Münchner Bahnen so selten gebettelt, dass Musiker, die nach Geld fragen, gleich auffallen. MVG und S-Bahn bestätigen jetzt auf AZ-Nachfrage den Eindruck vieler Fahrgäste: Ja, es sind wieder etwas mehr Bettler in München unterwegs.

Es gibt wieder mehr Bettler in München 

"Nachdem es lange Zeit ruhig war, sind die Bettelmusikanten seit einigen Wochen wieder häufiger in der U-Bahn anzutreffen", sagte ein Sprecher der MVG. Die Zahl der Beschwerden bewege sich aber weit unter dem Niveau von 2014, als viele "Bettelmusikanten" unterwegs waren.

Bettler droht Bußgeld von 15 Euro

Ähnlich äußert sich eine Sprecherin der S-Bahn München. "Zuletzt hat es vereinzelt Kundeneingaben gegeben, dass musizierende Bettler in der S-Bahn unterwegs sind", sagte sie. In der S-Bahn wie in der U-Bahn ist das generell verboten. "Wer sich nicht daran hält, verstößt gegen die Beförderungsbedingungen des MVV", sagte die S-Bahn-Sprecherin. Grundsätzlich gebe es die Möglichkeit, die Leute aus dem Zug zu bitten. "Auch können wir ein Bußgeld in Höhe von 15 Euro verlangen."

Fahrgäste sollen kein Geld geben, sagt MVG

Bemerkt der Fahrer einer S-Bahn, dass in der Bahn musiziert wird, weist er per Durchsage darauf hin, dass das verboten ist – und bittet die Fahrgäste, kein Geld zu geben.

"Fahrgästen empfehlen wir vor allem, den Musikanten kein Geld zu geben“, betont auch der MVG-Sprecher. „Das ist aus unserer Sicht das beste Mittel, um organisierter Bettelei Einhalt zu gebieten." Auch in der U-Bahn kosten Verstöße 15 Euro"

Die MVG betont, dass die U-Bahnwache "jedem Hinweis auf Bettelmusikanten sofort nachgeht". "Hierbei sind wir auch auf Hinweise der Fahrgäste angewiesen. Wer sich durch Bettelmusikanten gestört fühlt, kann entweder das Fahr- oder Sicherheitspersonal direkt ansprechen oder die U-Bahnbetriebszentrale über eine der mehr als 450 MVG-Notfallsäulen kontaktieren", heißt es bei der Verkehrsgesellschaft.

Der Sprecher betont, dass die U-Bahnwache auch die Personalien der Musikanten feststellt. "Im Wiederholungsfall droht ein Hausverbot und weiter eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch."

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