MVG prüft: U-Bahn in München soll ab 2023 nachts durchfahren

Die U-Bahn in München soll nachts durchfahren. Vor 2023 wird es allerdings nichts mit dem durchgehenden Takt für Nachtschwärmer. Denn das Projekt bedeutet Millionen Mehrkosten.
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Unter der Münchner Freiheit hat sich Erfreuliches getan seit 1972.
Unter der Münchner Freiheit hat sich Erfreuliches getan seit 1972. © Sigi Müller Augenblick-foto

München - Corona ist vorbei – zumindest für den öffentlichen Nahverkehr in München. Der fährt jetzt nämlich bald wieder im gleichen Takt wie vor der Pandemie. Außerdem werden die Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) ihr Angebot auf einigen Linien sogar verstärken.

Während Corona waren die U-Bahnen oft leer, trotzdem sei das Programm kaum zurückgefahren worden, so geht es aus einem Bericht hervor, den die Münchner Verkehrsbetriebe am Mittwoch dem Stadtrat präsentierten. Schon früher als geplant, nämlich bereits in den nächsten Wochen, sollen die U-Bahnen wieder häufiger fahren.

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Deutliche Entlastung für die U2 und U4

Das bedeute, so schildert es die SPD, vor allem für die U2 und die U4 eine deutliche Entlastung: Die U2 soll ganztags zwischen Feldmoching und Harthof im Fünf-Minuten-Takt fahren. Die U4 wird zusätzlich zur U5 im Zehn-Minuten-Takt zwischen Theresienwiese und Westendstraße verkehren. Die Vorteile laut SPD: eine deutliche Verringerung der Umsteigezeiten zwischen Tram und U-Bahn und eine Entlastung während der Rush-Hour. Beim Busverkehr gibt es allerdings auch Kürzungen.

Neu ist eine Buslinie, die den Interims-Gasteig in Sendling besser anbinden soll. Unter anderem die CSU-Fraktion hatte in den vergangenen Monaten immer wieder darauf hingewiesen, dass der Weg vom Konzerthaus zur U-Bahn-Haltestelle Brudermühlstraße zu weit sei.

Deshalb wird in Zukunft ein Shuttlebus zwischen dem Parkplatz an der Großmarkthalle und dem Konzerthaus fahren. SPD und CSU plädieren beide dafür, dass die Buslinie weiter bis zur U-Bahn-Station an der Implerstraße fährt. So werde die neue Isarphilharmonie besser an die U-Bahn angeschlossen. Und das motiviere das Publikum wiederum, ohne Auto zu kommen, sagt Nikolaus Gradl, der Verkehrsexperte in der SPD-Fraktion.

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Dichterer U-Bahn-Takt: Mehrkosten von rund zwei Millionen Euro

Ein weiterer Erfolg aus Sicht des CSU-Fraktionschefs Manuel Pretzl: Die U-Bahn soll ab 2023 die ganze Nacht durchfahren. Für die Fahrgäste ist das ein wichtiger Beitrag, immer sicher nach Hause zu kommen, sagt Pretzl. Zunächst soll die nächtliche U-Bahn freitags bis sonntags fahren. Der Wunsch der CSU-Fraktion sei, "dass dieses Modell mittelfristig auf alle Wochentage ausgedehnt wird".

Die MVG weist darauf hin, dass durch den Nachtbetrieb Mehrkosten von rund zwei Millionen Euro entstehen könnten. Das könne durch verkaufte Tickets nicht gedeckt werden. Die Haushaltslage lasse es nicht zu, einen dichteren Takt zu beschließen. Deshalb kann der Nacht-Takt auch nicht sofort umgesetzt werden.

Fahrgastverband übt Kritik am Beschluss

Der Fahrgastverband Pro Bahn und der Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr kritisieren den Stadtratsbeschluss. Das Angebot im ÖPNV werde erheblich gekürzt. So entfalle etwa der Zehn-Minuten-Takt bei Metrobus und Tram. Auch der Nachtverkehr bleibe ausgedünnt.

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9 Kommentare
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  • am 08.09.2021 22:49 Uhr / Bewertung:

    Die U2 fährt übrigens den ganzen Tag im Takt 5 auf der ganzen Strecke ....!!! Im Artikel stimmt das also nicht

  • Betzimuc am 08.09.2021 20:34 Uhr / Bewertung:

    Bevor man sich um die Nacht kümmert, sollte man den Tag im Blick haben. In der Münchner Innenstadt eine 10-Minuten-Taktung tagsüber ist erbärmlich. In Wien beispielsweise (rd. 1,9 Mio. Einwohner) gibt es eine zwei bis fünf Minuten Taktung. Und es klappt! München ist diesbezüglich ein Kaff.

  • am 08.09.2021 22:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Betzimuc

    Wien Äpfel München Birnen, denn Wien hat eine andere Finanzierung und ein anderes Netz. Dort fährt man linienrein und kann Intervalle anbieten, das geht in München nicht wegen der Linienüberlagerungen in der Innenstadt. In der Innenstadt sind die Takte übrigens ähnlich dicht wie in Wien. Noch ein fun fact. Auf der Hauptachse Pasing - Laim gibt es eine S-Bahnstammsrecke mit dichten Takten. Ebenso in den Vororten. Das sucht man in Wien vergeblich. Also: Wieder Äpfel und Birnen.

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