U-Bahn-Chaos in München? So wird im Untergrund gebaut

Geduldsprobe für die Menschen aus dem Münchner Süden: Der südliche Abschnitt der U-Bahnlinien U3 und U6 wird ab Montag umfassend saniert.
von  Ruth Frömmer
Ein Mitarbeiter der MVG befestigt Aufkleber, die zum Schienenersatzverkehr weisen: Den Fahrgästen der Linien U3 und U6 ist dieser Anblick vertraut. In den letzten Jahren mussten sie immer wieder zum Teil auf Ersatzbusse umsteigen.
Ein Mitarbeiter der MVG befestigt Aufkleber, die zum Schienenersatzverkehr weisen: Den Fahrgästen der Linien U3 und U6 ist dieser Anblick vertraut. In den letzten Jahren mussten sie immer wieder zum Teil auf Ersatzbusse umsteigen. © MVG

München - Wäre es jetzt Sommer oder wenigstens Frühling, dann könnte der ein oder andere Anwohner aus Sendling, Thalkirchen, Hadern und Co. einfach aufs Radl umsteigen. Aber die U-Bahnlinien U3 Richtung Fürstenried West und U6 Richtung Klinikum Großhadern müssen schon ab heute für mehrere Monate umfassend saniert werden.

Sanierung der Münchner U-Bahnen: Busse zwischen Brudermühlstraße und Sendlinger Tor

Für die Fahrgäste aus dem Münchner Süden bedeutet das wie so oft in den letzten Jahren: Schienenersatzverkehr und dementsprechend längere Fahrzeiten in beide Richtungen. Wer zu den Stoßzeiten Richtung Innenstadt fahren will, muss wohl ein bisserl mehr Zeit einplanen.

Am Montag, den 17. Februar, beginnen die SWM mit dem ersten Bauabschnitt. Bis 9. März wird die Strecke zwischen Poccistraße und Implerstraße modernisiert – inklusive der Bahnhöfe. In diesem Zeitraum wird die U3 zwischen Brudermühlstraße und Sendlinger Tor durch Busse ersetzt. Der Expressbus X3 verbindet zusätzlich die Brudermühlstraße mit dem Hauptbahnhof. Und statt der U6 fährt zwischen Implerstraße und Goetheplatz ein Pendelzug.

Austausch von Weiche und Stromschiene

Die Baumaßnahmen sind umfangreich: 49 Jahre hat die Weiche südlich des U-Bahnhofs Implerstraße auf dem Buckel. Deshalb wird sie ausgetauscht. Ebenso die Stromschiene auf einer Strecke von 500 Metern.

Am Montag, den 17. Februar, beginnen die SWM mit dem ersten Bauabschnitt. Bis 9. März wird die Strecke zwischen Poccistraße und Implerstraße modernisiert – inklusive der Bahnhöfe.
Am Montag, den 17. Februar, beginnen die SWM mit dem ersten Bauabschnitt. Bis 9. März wird die Strecke zwischen Poccistraße und Implerstraße modernisiert – inklusive der Bahnhöfe. © Deutsche Bahn

Dazu wird die Hintergleisfassade an den Bahnhöfen Poccistraße, Implerstraße ud Harras erneuert. Außerdem werden das Mauerwerk und die Sprinkleranlage in diesem Abschnitt instandgesetzt. Die MVG rät ihren Fahrgästen für die nächsten drei Wochen, die Verbindungen mit den Ersatzbussen und dem Pendelzug vorab in der App "MVG Go" zur überprüfen.

Am 10. März beginnt dann der zweite und größte Teil der Baumaßnahmen im U-Bahnabschnitt zwischen Harras und Klinikum Großhadern der Linie U6. Dort wird die Beschilderung des Blindenleitsystems erneuert. Außerdem installieren die zusätzliche Handläufe. Anpassungen wird es dort auch im Bereich Brandschutztechnik geben. Zum Beispiel werden sogenannte Rauchschürzen und Einhausungen an den Treppen umgesetzt.

Am 10. März beginnt dann der zweite und größte Teil der Baumaßnahmen im U-Bahnabschnitt zwischen Harras und Klinikum Großhadern der Linie U6. Dort wird die Beschilderung des Blindenleitsystems erneuert. Außerdem installieren die zusätzliche Handläufe.
Am 10. März beginnt dann der zweite und größte Teil der Baumaßnahmen im U-Bahnabschnitt zwischen Harras und Klinikum Großhadern der Linie U6. Dort wird die Beschilderung des Blindenleitsystems erneuert. Außerdem installieren die zusätzliche Handläufe. © SWM/MVG

Neue Rolltreppen am Partnachplatz

Nach 41 Betriebsjahren werden am Partnachplatz zwei Rolltreppen komplett ausgetauscht. Am U-Bahnhof Harras erneuern die SWM die Hintergleisfassade sowie die Sitzmöbel. Am Klinikum Großhadern werden die Glaspyramiden instandgesetzt. Außerdem starten an dieser Stelle die ersten Vorbereitungen für die Verlängerung der Linie U6 nach Martinsried.

Aber auch hier bleibt es nicht nur bei der Modernisierung der Bahnhöfe. Was die Fahrgäste nicht sehen können, sind auch hier die Mängel auf der Strecke. Auch sechs Weichen südlich des U-Bahnhofs Harras sind bereits 49 Jahre alt. Eine 14.500 Meter lange Stromschiene muss erneuert werden. Außerdem die Fahrschiene auf einer Strecke von 2100 Metern.

Dazu kommen umfangreiche Instandhaltungsarbeiten an mehreren Notausstiegen auf der Strecke. Und auch hier müssen das Mauerwerk und die Sprinkleranlage an vier Weichenabschnitten modernisiert werden. Der Schotter zur Stabilisierung der Gleise wird in diesem Abschnitt Stück für Stück mit einer Stopfmaschine verdichtet.

Die MVG informiert mit Spots am Fahrgastfernsehen und auf den Infoscreens über die Baumaßnahmen. Broschüren und Infoflyer liegen an den Bahnhöfen der Linien U3 und U6 aus.

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