U-Bahn, Bus und Tram: Streik, sogar zur Wiesn?

Schon in gut einer Woche könnten U-Bahnen, Tram und Busse in München stillstehen, droht die dbb Tarifunion. Lenken die Arbeitgeber nicht ein, ist der Verkehrskollaps in München sicher.
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MÜNCHEN - Schon in gut einer Woche könnten U-Bahnen, Tram und Busse in München stillstehen, droht die dbb Tarifunion. Lenken die Arbeitgeber nicht ein, ist der Verkehrskollaps in München sicher.

Im öffentlichen Nahverkehr droht Chaos: Nach dem 6. September könnten in München Busse, Trams und U-Bahnen bestreikt werden, warnte gestern der Gewerkschaftsverbund dbb Tarifunion. Und das womöglich bis in die Wiesnzeit: „Diese Option können wir nicht ausschließen“, betonte der zweite Vorsitzende der dbb-Tarifunion, Willi Russ gestern.

Wird seine Drohung wahr, ist der Verkehrskollaps gewiss. Denn: Von den insgesamt 1300 Fahrern in Münchner Bussen, U- und Trambahnen sind laut Russ „mehr als die Hälfte“ über die dbb-Mitgliedsgewerkschaft GDL organisiert. Die Rede ist also von mindestens 650 Fahrern, die sich allein in München an den Streiks beteiligen würden.

„Unser Streikplan ist schon weit fortgeschritten“, betonte Russ gestern. Im Vorstand der dbb Tarifunion verantwortet er die aktuellen Tarifverhandlungen in Bayern. Von einem Ausstand dürften neben München auch Nürnberg und Augsburg betroffen sein, deutete Russ an. Auch Streiks in Dachau seien nicht ausgeschlossen. Bayernweit betreffen die Tarifverhandlungen rund 6500 Mitarbeiter kommunaler Verkehrsbetriebe.

Bereits am Freitag hatte die dbb Tarifunion, wie berichtet, die Verhandlungen mit den Arbeitgebern für gescheitert erklärt. Zuvor hatten die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber eine Tarifeinigung erzielt. Danach sollen die Beschäftigten 3,5 Prozent mehr Geld erhalten.

Die Einigung will die dbb Tarifunion aber nicht mittragen. Sie fordert insgesamt fünf Prozent mehr Gehalt und eine Arbeitszeit-Anrechung der Leerzeit zwischen den Schichten. „Vor allem die geteilten Dienste sind eine Zumutung“, betonte gestern auch der Münchner Trambahnfahrer und GDL-Bayern-Vorstandsmitglied Hans-Jörg Tweraser. Zwischen zwei Schichten hätten die Fahrer häufig mehrere Stunden „Leerlauf“, sagt er. Die gesetzlich vorgesehene Pause dauere aber nur eine halbe Stunde. „Für die restliche Wartezeit werden die Fahrer nicht bezahlt.“

Am 1. September ruft die dbb Tarifunion zur Urabstimmung, am 6. September wird ausgewertet. „Danach kann es Schlag auf Schlag gehen“, warnt Russ. Auch die Aktion „Dasein für München“ am 11. September auf dem Marienplatz könne durch die Streiks gestört werden. Die MVG feiert dort zusammen mit der Stadt die 115 Jahre alte Münchner Tram. Anne Hund

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