TV-Star Günther Kaufmann droht neuer Mordprozess
MÜNCHEN - Bald könnte TV-Star Günther Kaufmann wieder auf der Anklagebank sitzen: Der Fall des ermordeten Steuerberaters Hartmut Hagen soll neu aufgerollt werden. Einer der drei Verurteilten hat Antrag auf Wiederaufnahme gestellt.
Hartmut Hagen, ein Freund von Günther Kaufmann, war 2001 in seinem Haus in Großhadern ermordet worden. Zunächst hatte der Schauspieler die Schuld auf sich genommen, um seine inzwischen verstorbene Frau zu schützen. Kaufmann bekam 15 Jahre. Doch dann tauchten drei neue Verdächtige auf. Kaufmann widerrief sein Geständnis und kam 2003 frei.
Hans-Joachim U., einer der verurteilten Verdächtige hat mit Hilfe seines Verteidigers eine Liste von elf Punkten zusammengetragen, die ihn entlasten und Kaufmann wieder hinter Gitter bringen könnten. Zentrale Rolle spielt dabei die Heizung im Haus des Opfers. Sie war Zeitschaltuhr gesteuert und fuhr deshalb am Tatabend automatisch die Temperatur runter. Wodurch sich ein anderer Todeszeitpunkt ergibt: Hans-Joachim U. hätte sich demnach bereits wieder in Berlin aufgehalten, als Hartmut Hagen starb. Außerdem soll einer der Belastungszeugen im damaligen Prozess drogensüchtig und sich mit Kaufmann abgesprochen haben.
Ob der Prozess wieder aufgenommen wird, entscheidet das Landgericht Augsburg frühestens im September.
az
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