TV-Rüpel Rudolph verhöhnt S-Bahn-Held Brunner
MÜNCHEN - Schauspieler Claude-Oliver Rudolph (53, „Das Boot“) lästert bei Buchpräsentation über Dominik Brunner († 50): „Er war kein echter Mann.“ Brunners Vater ist empört: „So ein Quatsch!“
Ihm ist die Rolle des Film-Bösewichts auf den Leib geschrieben: narbiges Gesicht, rauchige Stimme, muskulös – Claude-Oliver Rudolph hat in vielen Filmen („Tatort“, „Das Boot“, „Der König von St. Pauli“) mitgespielt. Meist mimt er den Bad-Boy. So kommt Rudolph beim Zuschauer gut an.
Aber sein jüngster Auftritt löst Empörung aus: „Dominik Brunner war kein richtiger Mann!“ Er verhöhnte den S-Bahn-Helden Dominik Brunner (†50). Der schützte vier Kinder vor brutalen Schlägern. Seine Zivilcourage bezahlte er mit dem Leben.
Oskar Brunner (79), der Vater des Helden, erfuhr von der Verbal-Entgleisung durch die AZ. Er sagte nur: „So ein Quatsch. Ich kenne Herrn Rudolph nicht. Wie er darauf kommt? Wenn er das meint, soll er es meinen. Ich möchte mich weiter dazu nicht äußern.“
Brunner Senior ist Kuratoriums-Mitglied der „Dominik Brunner Stiftung.“ Vorsitzender der Stiftung ist FC Bayern Präsident Uli Hoeneß. Auch er will nicht auf die Provokation des Schauspielers eingehen, sagt nur: „Schwachsinn!“
Was war los mit Rudolph? Der TV-Rüpel beleidigte Brunner jetzt auf der Fitness-Messe FIBO in Essen, als er sein neues Buch vorstellte: „Mein Powerprogramm für echte Männer“. Laut Berliner Kurier und Bild soll er während der Präsentation gesagt haben: „Das was in München passiert ist, passiert nur jemandem, der kein echter Mann ist.“
Rudolph weiter: „Als richtiger Mann gehst du hin, haust ihnen eine aufs Maul und sagst: Geh nach Hause, oder ich rufe deinen Papa.“ Nur eine Werbemasche für sein neues Buch?
Etwas mehr Feingefühl hätte man Rudolph, der Philosophie und Psychologie studiert hat, schon zugetraut. Deshalb ruderte er auch gleich während der Präsentation zurück: „Es ist schrecklich, was da passiert ist. Ich will das nicht beschönigen. Aber ein Stück weit ist er selbst schuld. Er hat sich einfach über- und die Jungs unterschätzt.“ Die Jungs sind die Schläger Sebastian L. (17) und Markus S. (18). Sie sitzen derzeit in U-Haft. Im Juni soll gegen sie der Prozess vor dem Münchner Jugendgericht eröffnet werden.
Am 12. September 2009 provozierten sie vier Kinder in der S7, wollten Geld erpressen. Am Bahnhof Solln stiegen Täter und Opfer aus. Brunner mit ihnen. Er wollte die Kinder bis zum Eintreffen der Polizei beschützen.
th