TV-Panne: Münchner ohne Fernsehen und Internet
München - Die Doku „Klassik im Kongo“ (WDR) lief zehn Minuten, dann war Schluss: Statt Geigen kam nur statisches Rauschen. Auch „Malta – Meer aus Steinen“ (Arte), „Richterin Barbara Salesch“ (Sat1), Tagesschau, Heute-Sendungen, Mittagsmagazine, der „Trödeltrupp“ (RTL II) oder den Kracher „Grenzenloser Niederrhein“ (Phoenix) konnten am Freitag 540.000 Haushalte in und um München nicht sehen. Sie hatten stundenlang keinen TV-Empfang. Was sie einte: Sie sind alle Kabel Deutschland-Kunden.
Um 9.45 Uhr fiel in der Münchner Kopfstation des Anbieters der Strom aus – „wahrscheinlich wegen eines Kurzschlusses“, sagt Kabel Deutschland-Sprecherin Kathrin Wittmann. Diese Station versorgt die Region zwischen Wolfratshausen im Süden, Freising im Norden, Germering im Westen und Erding im Osten mit TV- und Hörfunksignalen.
Laut Wittmann machten sich Techniker sofort auf den Weg zur Verteilerstelle – konnten das Problem aber für lange nicht lösen.
Auch Telefon und Internet waren für die Zeit nicht verfügbar. Ein Kurzschluss genügte – und Hunderttausende reisten zurück in die Informations-Steinzeit.
Schon im Oktober und November gab es Störungen im Münchner Kabelnetz, jedes Mal mit mehreren Hunderttausend Betroffenen. Laut Wittmann nur „ein unglücklicher Zufall“. Beim ersten Ausfall sei man nicht verantwortlich gewesen, da bei Baggerarbeiten Glasfaserkabel durchtrennt wurden. Die zweite Störung habe nur eine Stunde gedauert, Ursache war ein defekter Eingangsverstärker. Und dieses Mal eben der Strom.
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