TÜV sieht großes Interesse an Elektroautos

Im Autoland Deutschland freunden sich die Menschen langsam aber sicher mit Elektroautos an. Mehr als jeder zweite könnte sich vorstellen, eines zu kaufen. Einen Überblick über den Stand der Technik gibt die Münchner Messe eCarTec.
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Impressionen von der eCarTec
John Schneider Impressionen von der eCarTec

MÜNCHEN - Im Autoland Deutschland freunden sich die Menschen langsam aber sicher mit Elektroautos an. Mehr als jeder zweite könnte sich vorstellen, eines zu kaufen. Einen Überblick über den Stand der Technik gibt die Münchner Messe eCarTec.

Elektroautos sind für die Mehrheit der Menschen in Deutschland eine interessante Alternative. In einer Umfrage zum Beginn der Messe eCarTec am Dienstag in München gaben 54 Prozent der Befragten an, dass der Kauf eines Elektroautos für sie in den nächsten fünf Jahren infrage käme. Als größte Vorteile nannten sie den Umweltschutz, die Unabhängigkeit von der Ressource Öl und geringere Betriebskosten, hieß es in der Umfrage, die der TÜV Rheinland bei der Elektromobilitäts-Messe vorstellte.

Bei eCarTec in München steht die Elektromobilität seit Dienstag im Mittelpunkt. 388 Aussteller aus 25 Ländern und damit etwa doppelt so viele wie zur Premiere im vergangenen Jahr zeigen bei der Messe bis Mittwoch (21. Oktober) neue Entwicklungen rund um Elektrofahrzeuge, Antriebsformen, Lade- und Speichertechnologien und die Netzversorgung. Nach einer Studie von Bain & Company dürfte bis zum Jahr 2020 weltweit mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Autos einen Elektroantrieb besitzen – entweder als zusätzliche oder als einzige Antriebsform für das jeweilige Fahrzeug.

Der TÜV Süd kündigte zum Auftakt der Messe Investitionen in Millionenhöhe in die Batterie-Prüfung für Elektroautos an. Zusammen mit seinem Partner Lion Smart will das Unternehmen in Garching bei München ein neues Batterie-Labor errichten und zudem bestehende Labors in den USA und Singapur erweitern. „Wir können so maßgeblich zu einem weltweit hohen Standard bei der Batteriesicherheit beitragen“, sagte Vorstand Horst Schneider. Damit trage der TÜV dem Bedarf der Industrie Rechnung.

  Für die Studie zur Akzeptanz der Elektroautos hatte der TÜV Rheinland im September 1000 Menschen befragt. Vor allem jüngere Menschen standen Elektroautos aufgeschlossen gegenüber. Von den 18 bis 31 Jahre alten Teilnehmern könnten sich 62 Prozent den Kauf eines Elektroautos vorstellen, bei den über 60-Jährigen waren es nur noch 48 Prozent. Bei Männern war die Akzeptanz höher als bei Frauen. Als Einschränkung bei der Nutzung von Elektroautos im Alltag sehen die Befragten vor allem die lange Ladedauer der Batterien, die begrenzte Reichweite sowie die limitierte Höchstgeschwindigkeit an.

Mitarbeiter des Siemens-Konzerns können Elektroautos künftig selbst ausprobieren. In einem Feldversuch sollen 100 Mitarbeiter die Fahrzeuge in den kommenden Monaten im Alltagseinsatz testen, wie Siemens mitteilte. „Wir wollen in diesem Flottenversuch das Zusammenspiel von Auto und Stromnetz optimieren – etwa wenn viele Elektroautos gleichzeitig Strom laden“, erklärte Gernot Spiegelberg, Leiter der Konzeptentwicklung Elektromobilität in der zentralen Forschung von Siemens. Der Konzern, der auch auf der Messe eCarTec vertreten ist, ist auch an anderen Projekten zur Elektromobilität beteiligt, unter anderem in München und im Harz.

Zu den Zielgruppen der eCarTec, die sich als internationale Leitmesse zum Thema versteht, gehören vor allem Entwickler, Konstrukteure und Designer, aber auch Flotten- und Fuhrparkmanager und Entscheider aus der Politik.

dpa

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