"Türsteher" schlägt brutal zu

Das Opfer verliert durch die Attacke fünf Zähne. Der Täter muss 30 Monate in den Knast - er behauptet, es sei Notwehr gewesen.
von  John Schneider

Das Opfer verliert durch die Attacke fünf Zähne. Der Täter muss 30 Monate in den Knast - er behauptet, es sei Notwehr gewesen.

MÜNCHEN - Es war voll an diesem Faschingsdienstag. Sehr voll. Der Türsteher Hassan Z. (33, Name geändert) am Eingang der Schwabinger Discothek „Latinos” war allein und mit dem Menschenandrang völlig überfordert. Da bot sich Roni D. (33) an, ihm zu helfen. Eigentlich eine nette Geste, aber als sich ein Gast weigerte, seine Bierdose vor der Tür zu lassen, brachte der bullige und kampfsporterprobte Mann seinen Kontrahenten zu Boden und schlug noch ein-, zweimal zu.

Das Ergebnis: Eine Platzwunde am Hinterkopf des Opfers und fünf ausgeschlagene Zähne. Für den Täter gab es gestern vor dem Amtsgericht die Quittung: Zwei Jahre und sechs Monate Gefängnis wegen Körperverletzung.

Er sei selber an diesem 8. März mit Roni B. in Streit geraten, weil dieser eigenmächtig Leute durchwinkte, berichtete der echte Türsteher vor Gericht. Roni D. habe eingelenkt. Dann kam es zum Streit mit dem Gast. Der Türsteher wollte schon nachgeben und den Biertrinker reinlassen. Doch sein Helfer und der Gast stritten sich weiter. Hassan Z.: „Dann ging es blitzschnell, so was habe ich noch nie gesehen. Der andere hatte keine Chance.”

„Notwehr”, sagte Roni D. zu seiner Verteidigung. Er habe auch nicht mit der Faust, sondern mit dem Ellenbogen geschlagen. Das Gericht glaubte ihm nicht. Da der Mann sieben Vorstrafen hat, kam eine Bewährung für die Richter nicht mehr in Frage.

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