Türken feiern EM-Sieg mit Autokorsos
Autokorsos, Hupkonzerte und Sprechchöre: In München und anderen Städten kamen türkische Fußball-Fans nach dem EM-Sieg über die Schweiz zu Jubelfeiern zusammen. In Darmstadt kam es zu einem schweren Zwischenfall.
Die Jubelfeiern nach dem 2:1-Sieg gegen Gastgeber Schweiz in Basel verliefen überwiegend friedlich – sowohl im Spielort, als auch in den großen deutschen Städten. In München feierten bis zu 800 türkische Fans auf der Fahrbahn der Leopoldstraße, die bis 1 Uhr zwischen Münchner Freiheit und Siegestor gesperrt werden musste. Nach Polizeiangaben nahmen 200 Fahrzeuge an dem Aurtokorso teil.
In der Gegend zwischen Forchheim und Erfurt lösten eiernde Fans der türkischen Fußball- Nationalmannschaft nach Angaben der UFO-Meldestelle in der Nacht einen Dauer-UFO-Alarm aus. weil sie sogenannte «Himmelslaternen» steigen ließen. Die im Inneren mit einer Brennflamme versehenen Miniaturheißluftballone aus Reispapier erscheinen am Himmel als mystisch rote Signallichter.
Schlägereien und Sachbeschädigungen
In Zürich musste die Stadtpolizei vereinzelt wegen kleinerer Schlägereien und Sachbeschädigungen eingreifen. Daraus resultierten insgesamt 20 Festnahmen. In Genf blieb es nach dem Spiel Portugal gegen Tschechien (3:1) und dem vorzeitigen Einzug der Portugiesen ins Viertelfinale ruhig.
Flaschenwürfe in Kreuzberg
In Berlin versammelten sich gut 3500 Türken am Kurfürstendamm, der ab 23.00 Uhr vorübergehend gesperrt wurde. 400 Fahrzeuge beteiligten sich an einem Autokorso. In Kreuzberg gab es vereinzelt Flaschenwürfe, insgesamt wurden zwölf Personen vorübergehend festgenommen. Verletzte gab es nicht. In Hamburg verfolgten gut 8000 Türken das Spiel auf dem Heiligengeistfeld. Dort wurden Sitzschalen aus einer Tribüne gerissen und in die Menge geworfen, eine Frau wurde leicht verletzt.
Auffahrunfall beim Autokorso in Darmstadt
In Darmstadt erlitten zwei Türken während eines Autokorsos Verletzungen. Bei einem Auffahrunfall wurde einer der beiden aus dem Cabrio geschleudert. Der andere flog von der hinteren Sitzbank, auf der er fahnenschwenkend gesessen hatte, über den Vordersitz gegen die Windschutzscheibe. Einer der beiden erlitt eine Gehirnerschütterung und musste über Nacht im Krankenhaus bleiben. (sid, AZ)
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