Trotz Mehrweggebot: Grüne wollen weniger Müll bei Adele und Co.

Plastik, Einweg oder Mehrweg? Die grüne Rathausfraktion fordert eine Satzungsänderung, damit bei großen Events weniger Müll produziert wird. CSU-Referent Baumgärtner hält davon nicht viel.
von  Nina Job
Adele tritt in einer eigens für sie errichteten Konzertarena auf dem Messegelände in Riem auf.
Adele tritt in einer eigens für sie errichteten Konzertarena auf dem Messegelände in Riem auf. © imago images/PA Images/Matt Crossick

München – Die Grünen im Rathaus fordern eine Änderung der städtischen Hausmüllentsorgungssatzung. Der Grund: Bei Großveranstaltungen wie der Fußball-Europameisterschaft oder den Konzerten der Weltstars Taylor Swift und Adele seien Getränke aus Einwegflaschen in Mehrwegbecher umgefüllt worden, bevor sie an Kunden ausgegeben wurden.

Die Grüne Sibylle Stöhr klagt über zu viel Plastikmüll bei Großveranstaltungen.
Die Grüne Sibylle Stöhr klagt über zu viel Plastikmüll bei Großveranstaltungen. © Grüne

Fraktionsvizechefin Sibylle Stöhr: "Das verschwendet unnötig Ressourcen und produziert Abfall."  Bei Großveranstaltungen auf städtischen Flächen dürfe "so etwas nicht mehr passieren", sagt die Grüne.

Eigentlich gilt auf städtischen Flächen seit Kurzem ein Mehrweggebot. Im Olympiapark oder auf dem Messegelände muss bei Events Mehrweggeschirr ausgegeben werden. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) bezweifelt, dass der Vorwurf überhaupt stimmt. Er ist im Urlaub, sagte der AZ aber am Telefon: "Ich war selbst auf zwei Konzerten und habe davon nichts mitbekommen." 

Der CSU-Politiker Clemens Baumgärtner meint, auf dem Gelände in Riem schaue alles "picobello" aus.
Der CSU-Politiker Clemens Baumgärtner meint, auf dem Gelände in Riem schaue alles "picobello" aus. © Peter Kneffel/dpa

Auf dem Messegelände, wo die Adele-Konzerte stattfinden, "schaut es picobello aus", sagte er. Wenn es aber zuträfe, dass aus Einwegflaschen in Mehrweggeschirr umgefüllt werden, "dann liegt die Zuständigkeit beim Veranstalter". Sollten die Grünen Plastikflaschen grundsätzlich verbieten wollen, sollten sie das auf Bundesebene regeln, sagt er.

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